Am Sonntag den 20.08.2023 geht es für die Jahnelf um 16:30 gegen den SC Verl. Unsere Bestellung an der längsten Stadiontheke der Welt? Drei frisch gezapfte Punkte. Der-Jahn-Blog blickt voraus.
Der Blick auf den Gegner
Ölbachstadt wird die Mittelstadt Verl mit 25.000 Einwohnern auch oft genannt. Gelegen zwischen Bielefeld und Paderborn ist der Weg dort hoch vielen Jahnfans nur allzu gut vertraut. Tatsächlich kann man über Verl, das eine Pendlerstadt ist (täglich pendeln mehr Leute nach Verl hinein als raus) nicht viel sagen. Es ist ein Industriestandort mit vielen ansässigen Großunternehmen, einer niedrigen Gewerbesteuer und einem der größten Trödelmärkte Deutschlands.
Unser Gegner, der Sportclub Verl, wurde 1924 gegründet und hat 1.245 Mitglieder. Die größten Erfolge der Mannen in schwarz und weiß waren neben dem Aufstieg 2020 in die dritte Liga auch mehrere Westfalenpokalsiege (1992.1999 & 2007). Man schaffte es im DFB bereits einmal bis in Achtelfinale.
Tom Baack, der seine Schuhe für den SC Verl schnürt, dürfte einigen Jahnfans noch in Erinnerung geblieben sein. Er scheint seine Heimat in Verl gefunden zu haben. Zuletzt fiel er bei der Entlassung von Ex-Trainer Mersad Selimbegovic auf, als er von Ex-Spieler Florian Heister in einem Kommentar erwähnt wurde. Die Außenwirkung hiervon war sehr interessant und wirft durchaus fragen auf. Widmen wir uns aber nun der aktuellen Saison.
Das Ziel des SC Verl sollte wohl mindestens wieder heißen: Klassenerhalt. Der 26-Mann-Kader hat ein Durchschnittsalter von 24 Jahren was sehr jung ist. Zudem verließ der ehemalige Cheftrainer Michael Kniat den Verein erst vor kurzem, um sich Arminia Bielefeld anzuschließen.
Es gab insgesamt 13 Zugänge und 15 Abgänge. Bei den Abgängen ist zu erwähnen, dass viele Spieler den Gang in die Regionalliga (vor allem Regio West u.a. SV Lippstadt 08) angetreten haben. Der Torhüter Niclas Thiede wechselte ablösefrei zum VfL Bochum.
Bei den Zugängen fällt einem der Name Luca Unbehaun ins Auge. Der junge Torhüter wechselte von Boruissa Dortmund nach Verl und ist dort die neue Nummer 1 zwischen den Pfosten. Auch ein Name, der ins Auge sticht, ist Marcel Benger welcher sich von Holstein Kiel dem defensiven Mittelfeld angeschlossen hat. Ansonsten ist auch hier überwiegend viel Talent mit Perspektive aus der Regionalliga geholt worden.
Wie blicken wir nun auf die Aufgabe gegen die Mannschaft mit der längsten Theke: Man sollte auf dem Boden der Tatsachen bleiben, da die Jahnelf auch noch keine Bäume ausgerissen hat. Es bleibt noch viel Arbeit für uns zu erledigen und viel Lehrgeld zu bezahlen. Nichts destotrotz greifen die Zahnräder immer besser bei uns ineinander. Verl hat eine Auftaktniederlage hinter sich und einen Sieg im Landespokal Westfalen. Man darf sie auf keinen Fall unterschätzen und sollte mit breiter Brust dort antreten. Möglich ist alles und man sollte versuchen, zu zeigen, wer der Chef im Ring ist.
Der Blick auf die Jahnelf
Nach dem packenden Pokalfight gegen den 1. FC Magdeburg, den die Jahnelf schlussendlich mit 1:2 verlor, wartet am Sonntag das nächste alles andere als leichte Spiel gegen den SC Verl.
“Wir werden auf einen spielstarken Gegner treffen”, so Joe Enochs am heutigen Freitag in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Wie auch bereits gegen Unterhaching, waren auch im Pokalspiel beide Gegentore vermeidbar. Dem 0:1 ging ein unnötiger Fehlpass voraus, auch Ballas und Gebhardt lassen sich anschließend nicht völlig von Schuld freisprechen. Auch das 0:2 kassierte man zu billig, konnte Vorlagengeber Ceka doch viel zu unbedrängt flanken.
Folglich möchte man nach zwei eigentlich guten Auftritten mit bitterem Ende am Sonntag endlich den ersten Sieg einfahren. “Auf dieser Leistung können wir aufbauen, doch jetzt wollen wir in der englischen Woche Ergebnisse einfahren”, so Enochs. Die Marschroute dürfte also klar sein – der Jahn muss und möchte sich endlich belohnen.