Ein Zebra ist mit 65 km/h nicht gerade langsam unterwegs. Und dennoch kann die Jahnelf sich am kommenden Sonntag um 16:30 zuhause von den strauchelnden Zebras aus Duisburg absetzen. Vielleicht nicht mit Geschwindigkeit, aber zumindest in der Tabelle. Dafür nötig: Tore und ein Punktgewinn. Wir blicken mit euch zusammen voraus. (Foto: Christof Koepsel/Getty Images via Onefootball; Mitarbeit: Flo)
Der Blick auf den Gegner
Mit dem Meidericher Spielverein Duisburg, kurz MSV Duisburg, erwartet uns ein Gegner mit viel Historie und Erfahrung, gegründet wurde der Verein am 02.06.1902 im Stadtteil Meiderich. Der MSV gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga und galt in den frühen 60er Jahren als Fußballhochburg im Ruhrgebiet. Nach wechselhaften Jahren in der 1. und 2. Bundesliga musste der Verein 2013 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in die 3. Liga zwangsabsteigen. Jedoch dürfte einigen Fans des SSV diese Geschichte noch bekannt sein: Dufte doch der SV Sandhausen deshalb in der 2. Liga verweilen, während der SSV Jahn den Gang in die 3. Liga als abgeschlagener Letzter antreten musste.
Das sportliche Ziel der Mannen um Cheftrainer Torsten Ziegner ist, so vernimmt man es aus Fankreisen, noch nicht absehbar, sollte aber vermutlich der Klassenerhalt sein. Diesen sollen die 25 Mannen eintüten, die für die Zebras die Schuhe schnüren. Der Kader kommt auf ein durchschnittliches Alter von 26 Jahren. Neben vielen sehr jungen Spielern befinden sich auch erfahrene Veteranen wie der durchaus bekannte Neuzugang Alexander Esswein mit 33 Jahren oder Marvin Bakalorz (33) darunter. Vielen Jahnfans dürften dagegen die Namen Marvin Knoll (32) und Kolja Pusch (30) noch gut in Erinnerung sein. Gerade Marvin Knoll genießt nach wie vor ein hohes Standing bei den Jahnfans. Er stand diese Saison erst einmal auf dem Feld und scheint auch nicht mehr so fit zu sein wie zu Jahnzeiten. Ob es zu einem Wiedersehen kommt ist offen.
Den 6 Zugängen stehen 8 Abgänge gegenüber. Verlassen hat den Verein neben Moritz Stoppelkamp auch der Innenverteidiger Leroy Kwadwo. Er schloss sich dem Ligakonkurrenten aus München an. Der MSV, der finanziell ziemlich klamm aufgestellt sein soll, verkündete erst vor einigen Tage die Leihe von Tim Köther vom 1. FC Heidenheim. Die Heidenheimer mussten anscheinend dem Team aus dem Ruhrgebiet sehr entgegenkommen. Die Duisburger reagierten damit auf die vielen Verletzten in ihrem Kader. Neuzugang Thomas Pledl von Waldhof Mannheim ist unter anderem z. B. aktuell verletzt.
Was erwartet also den Jahn? Die bevorzugte Formation von Torsten Ziegner scheint ein 4-2-3-1 zu sein. Dies ist auch bei Joe Enochs mit Ausnahme bei Arminia Bielefeld der Fall gewesen. Gegen Arminia Bielefeld wechselte man auf ein 4-3-3. Der Vorteil des 4-2-3-1 ist die große Variabilität. Hierfür sind jedoch flexible Offensivspieler nötig. Elias Huth ist laut eigenen Angaben nicht der flexibelste Spieler, zeigte jedoch, dass er das gemeinsame Verschieben gut dirigieren kann, damit diese Lücken nicht zu groß werden. Ob dies Alexander Esswein oder Robin Müller auf der anderen Seite können, scheint jedoch essenziell zu sein, da sich dort eben eine Schwachstelle auftut. Bei diesem System sind die Außenbahnen jedoch anfällig. Da hier, wie bereits erwähnt, große Verletzungssorgen bestehen, scheint dies ein Punkt zu sein, wo man ansetzen kann. Im Nachbericht werden wir dann sehen, wie das Duell der Taktik am Ende ausgegangen ist.
Wie ist nun also die Prognose für Sonntag? Der Jahn trifft auf Duisburger, die vor wegweisenden Spielen stehen. Wo geht es hin für die Zebras? Der Jahn sollte, so Leid es mir tut, den strauchelnden Zebras ein Bein stellen und sich selbst in der Tabelle Luft verschaffen. Möglich ist es, vor allem, wenn unsere Stürmer endlich ihre Knoten platzen lassen.
Der Blick auf die Jahnelf
Nach der englischen Woche mit einem Sieg gegen Verl und zwei Unentschieden gegen die zweite Mannschaft des BVB und Arminia Bielefeld war Joe Enochs sehr zuversichtlich, dass sich seine Mannschaft jetzt auch endlich mit dem ersten Heimsieg gegen Duisburg belohnen will. Den Gegner schätzt unser Chefcoach, der am Freitag auch seinen 52. Geburtstag feierte, als „gestandene Mannschaft“, die sehr ordentlich gegen den Ball spielt und auf Fehler des Gegners lauert.
Seine Mannschaft würde Schritt für Schritt gehen und auch jetzt schon weiter sein als er erwartet hat. Daher ist „dran bleiben!“ die Devise, die unser Trainer auch für das Spiel gegen Duisburg wieder ausgegeben hat. Jedes Spiel beginne wieder von null und nichts sei selbstverständlich, warnt auch Joe Enochs.
Beim Personal macht Robin Ziegele Fortschritte, trainierte diese Woche teilweise wieder mit und könnte für Sonntag in Frage kommen. Alexander Bittroff und Niclas Anspach seien laut Enochs derzeit kein Thema.