Fakten, die man nicht einschätzen kann

„Spieldog is!“. Zumindest am Samstag, den 28.10.2023. Genau dann bittet der SSV Jahn Regensburg den SC Preußen Münster zum späten Spiel des 13. Spieltages aufs Parkett. Der-Jahn-Blog berichtet vorab. (Fotos NieKoe, Seasch)

Über den Gegner

Wir haben es dieses Jahr bereits des Öfteren erwähnt, aber am Samstag ist es nun mal wieder soweit: Ein Hauch von Tradition weht durchs Jahnstadion Regensburg.
Und auch wenn Preußen Münster das vielleicht nicht mit großen Erfolgen und Titeln in den Jahren, gar Jahrzehnten, zuvor gezeigt hat: Es ist ein absoluter Traditionsverein.
Gegründet am 30.04.1906 von (vermutlich) patriotischen Schülern eines Gymnasiums, war der Club an vielen historischen Ereignissen beteiligt. 1925 war man Teil des ersten Spiels, welches durch Livekommentar im Rundfunk begleitet wurde. 1950/51 wurde man deutscher Vizemeister und stellte seinen persönlichen Zuschauerrekord mit 40.000 Besuchern gegen den 1. FC Nürnberg auf. Des Weiteren war man Gründungsmitglied der Bundesliga
Das alles hatte das Potenzial in großem Stil weiterzugehen. Doch 1962/ 63 erfolgte der Abstieg und von dann an ging es nie wieder richtig nach oben. Man hielt sich lange in der zweiten Liga, bis es irgendwann sogar in die dritte/vierte Liga ging.
Aus dieser kehrten die Münsteraner mit dem Adler auf der Brust zurück und bereichern uns nun dieses Jahr in der Liga.
Und damit sind wir in der aktuellen Saison angekommen. In dieser steht die Mannschaft von Sascha Hildmann auf Platz 10 mit 16 Punkten. Die bisherigen Ergebnisse sind komplett aus-geglichen, so schaffte man 4 Siege, Unentschieden und Niederlagen. Das Torverhältnis ist leicht positiv, mit 16:13. Man könnte unterstellen, dass das an der wenigen Fluktuation im Team lag. Auf 9 Abgänge kommen 10 Zugänge, wobei augenscheinlich wenig Stammpersonal verloren wurde und dieses adäquat ersetzt wurde.
So sind die Neuzugänge, wie z.B. Malik Batmaz (bester Scorer & Torschütze) oder der defensive Sebastian Mrowca, bereits wichtige Säulen in der Mannschaft. Daneben bringen aber auch Spieler ihre Leistung, die bereits im Kader waren (z.B. der Topspieler Torhüter Maximilian Schulze Niehues).
Was uns also zum Problem mit den Fakten bringt. Laut Tabelle ist Preußen im Mittelfeld und eigentlich ziemlich durchschnittlich. Wenn man die Spiele beobachtet, sieht man, dass ein absolut schwerer Gegner auf die Jahnelf zukommt. Denn auch wenn die Mannschaft nur im Mittelfeld stehen mag, findet man eben immer wieder PreußenSpieler, die in einzelnen Statistiken, die der Kicker sammelt, immer weit oben mit dabei sind.
Man konnte bisher beobachten, dass die bevorzugte Grundordnung von Münster wohl meist eine Dreierkette beinhaltet. Dabei wird oft gewechselt zwischen z.B. einem 3-4-1-2 oder einem 3-4-3. In beiden Ordnungen sind die Flügel ein Schwachpunkt. Diese bespielen wir nun aber gerne, also ist damit zu rechnen, dass Münster ggf. auf eine Viererkette umstellen wird. Bei allen Ordnungen ist das Zentrum immer gut besetzt, was dort ein durchkommen schwer machen wird, jedoch das Spiel aber auch auf Außen lenken kann.

Wie bereits erwähnt, ist das Spiel nach den nackten Zahlen eigentlich ein Spiel, das unser Jahn entspannt angehen könnte. Doch Zahlen können trügerisch sein und man kann sie oft nicht einschätzen. Abgesehen davon sollten wir sowieso kein Spiel entspannt, sondern immer mit Respekt vor dem Gegner angehen. Die letzten Vorstellungen waren nun auch kein Restaurantbesuch. Allez Jahnelf!

Über die Jahnelf

Zu Beginn der Pressekonferenz gab Pressesprecher Hannes Liedl an, dass man mit ca. 7.000 Zuschauern rechnet. Da geht noch mehr, also holt euch Karten!

Insgesamt sind kaum Verletzte zu beklagen, jedoch muss der Ausfall von Benedikt Saller (Gelbsperre) kompensiert werden. Dafür sind nach abgesessener Sperre Andi Geipl und Louis Breunig wieder dabei. Insgesamt sei die Situation für ihn als Trainer jedoch sehr angenehm, gab Enochs zu Protokoll.
Enochs war froh, dass Alexander Bittroff seine Erfahrung zeigte und von sich aus auf das Trainerteam zukam und sagte, er habe Probleme. Er habe am Dienstag nicht trainiert und schaut, dass er seine Problemstelle (die Waden) versucht auszukurieren. Robin Ziegele habe aber seine Sache ordentlich gemacht und stehe bereit.
Auf die Frage der Mittelbayerischen Zeitung, ob Bryan Hein die logische Alternative für Benedikt Saller sei, nachdem er seinen Stammplatz ja verloren hatte, gab der Chefcoach folgende Antwort: „Was heißt seinen Stammplatz verloren? Klar, er hat wenig von Anfang an gespielt, aber er ist immer wieder reingekommen und hat seine Sache sehr ordentlich gemacht. Er ist sehr flexibel und erfüllt seine Aufgaben, die wir ihm aufgeben. Er ist definitiv eine Option, wie aber auch Oscar Schönfelder oder auch Louis Breunig.” Enochs hob nochmal hervor, dass man 4 Innenverteidiger habe, die allesamt sehr ordentlich ihre Leistung gebracht haben. Ein Sonderlob gab es nochmals für Bene Saller welcher den Seitenwechsel sehr gut vollzogen hat und den Jahn total lebt.
Enochs warnt vor einem robusten und selbstbewussten Gegner, der auf die Jahnelf zukommt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Mannschaft kommt, die sehr stabil ist und sich in der dritten Liga zurechtgefunden hat.
Auf eine Frage des Funkhauses Regensburg antwortete der Coach: “Natürlich ist es für einen Trainer immer besser, wenn man in Führung geht und nicht zurückkommen muss. Aber die Mannschaft glaubt an sich und eine Erkenntnis, die wir rausnehmen, ist, dass wir immer Nachsetzen können. Es ist eine Stärke von uns, wenn wir Spieler einwechseln, dass es, egal wer, einfach funktioniert. Die Jungs sind einfach in der Lage 90 bzw. in Halle 97 Minuten Gas geben können. Mir ist es lieber, dass wir führen und unsere Führung halten als dass wir hinten liegen.”

Enochs betonte: “Es ist eine schöne Momentaufnahme. Die Jungs haben auch im Training richtig Gas gegeben. Es ist schön, dass wir nicht nachgeben. Ich glaube, dass wir weiter in diesem Prozess sind und dass die Abläufe besser zusammen klappen und wir ordentlich gegen den Ball spielen. Ich glaube, wir spielen attraktiv. Es lohnt sich, gegen Preußen Münster ins Stadion zu kommen.”

Ihr habt Master Enochs gehört. Ab ins Stadion! Avanti Ratisbona!


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