Bereits am Dienstag, den 19.12.2023, um 19 Uhr muss unsere Jahnelf wieder rauf auf den Platz. Das letzte Spiel des Jahres und zugleich der Beginn der Rückrunde steht an. Wir sind zu Gast bei Unterhaching und wollen uns mit seinem Sieg in den verdienten Urlaub verabschieden. Also, die Mannschaft natürlich! (Foto: Leonhard Simon/Getty Images via Onefootball)
Ein kurzer Hinweis: Zur Saisonhälfte gibt es wie immer eine Umstellung zum Vorbericht. Wir versuchen nun interessante Fakten und Geschichten aufzuzeigen und natürlich die Hinrunden Statistiken zu verarbeiten. Dabei wird die Seite Fotmob verwendet. Ich hoffe es gefällt euch weiterhin und gebt uns gerne Feedback. Danke für eure Unterstützung!
Eigentlich wollte ich den neuen Vorbericht mit der Rubrik “Wofür war der Gegner einst in den Schlagzeilen?” beginnen. Doch das ist bei Unterhaching nicht so leicht, sind sie doch relativ häufig dort zu finden. Aktuell z.B. hiermit: “Finanzprobleme Haching mit Gehaeltern teilweise rueckständig"
. Und böse Zungen behaupten das der Spielabbruch gegen Halle nicht nur am Schnee lag. Wobei ich mich einmal schützend vor die Hachinger stellen muss: Ich wohne in der Nähe und je später der Abend, desto unangenehmer wurden die Bedingungen. Man konnte also nachvollziehen, dass die Mannschaft um Vereinspräsident Manni Schwabl das Spiel abgesagt hatte.
… doch wer ist eigentlich Manni Schwabl?
Manfred Schwabl, geboren am 18.04.1966 unweit von Unterhaching in Holzkirchen, ist nicht nur Fußballfunktionär, sondern auch ehemaliger Fußballprofi. Der Vater von Hachings Kapitän Markus Schwabl begann seine Profikarriere bei der Jugendabteilung des FC Bayern München. In den Jahren danach wechselte er zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Nürnberg hin und her. Bevor er jedoch zum großen Münchner Stadtrivalen 1860 wechselte, wo er auch seine professionelle Karriere beendete, gab es noch ein kurzes Intermezzo beim FC Tirol Innsbruck. Bei den 60ern organisierte er eigenständig eine Feier und überwarf sich dabei mit dem ehemaligen Präsidenten Karl-Heinz-Wildmoser. Einige wenige Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft stehen auch zu Buche, richtig reinkämpfen konnte er sich dort jedoch nicht.
Nach seiner Karriere versuchte er sich als Unternehmer, was ihm einmal gelang und einmal misslang. Seit Mai 2010 ist Schwabl nun schon bei der SpVgg Unterhaching. Erst war er Nachwuchskoordinator, 2011 schon sportlicher Leiter und 2012 wurde er Präsident des e.V. Zeitgleich ist er Geschäftsführer der Haching-Verwaltungs GmbH welche die ausgegliederte Profi KGaA betreut. Daran hält die Schwabl GmbH 19,34%. Er ist sowas wie der wichtigste Mann im Staat der Hachinger aber für seine Entscheidungen nicht immer unumstritten.
Die SpVgg Unterhaching ist definitiv eine der überraschenden Mannschaft der Hinrunde für mich. Wusste man zuerst nicht, ob überhaupt die Lizenz für die 3. Liga beantragt wird, so konnte man sich über die Hinrunde gut in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Vor dem letzten Spieltag dieses Jahres steht die Mannschaft aus dem Münchner Süden auf Platz 8 in der Tabelle.
Kritiker werfen der Mannschaft vor, dass dies allerdings unterm einem falschen Deckmantel zustande gekommen sei. Unterhaching gibt immer an auf die Jugend zu setzen, dabei sind die Spieler mit den meisten Spielen meist 30 Jahre und älter. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich beurteilen.
Der Blick in die Statistik
Trotz dieser Erfahrung sind die Hachinger jedoch öfter auf Fouls angewiesen. Stolze 58 gelbe Karten und somit die meisten der Liga stehen zu Buche. Oder sie lassen sich zu offensichtlich erwischen, denn bei den begangen Fouls pro Spiel stehen sie mit 12,1 auf Platz 10 (der Jahn auf Platz 13 mit 11,4). Man muss jedoch anerkennen, dass die Defensive der Hachinger auch grundsolide ist.
Dafür sprechen: Platz 4 bei den abgefangen Pässen (8,6/Spiel), Platz 9 bei den verhinderten Chancen (19,5/Spiel) und Platz 12 mit 74,7% Erfolgsrate bei den Tacklings. Der Jahn ist übrigens hier auf Platz 1, 3 und 5. Robin Ziegele führt die Liga bei den geblockten Schüssen sogar an.
Bei den Zu-Null-Spielen muss sich der Jahn jedoch dem erfahrenen Rene Vollath geschlagen geben. Dieser hat 8 Spiele zu null gespielt und ist somit um 1 Spiel besser als Felix Gebhardt. Vollath ist allgemein jedoch eine verlässliche Bank, so hält er auch mit 79,2% von allen Torhütern die meisten Bälle und ist bei den gehaltenen Bällen pro Spiel auch auf Platz 3. Felix Gebhardt ist hier mit 75,4% auf Platz 4 und bei den gehaltenen Bällen pro Spiel “nur” auf Platz 16. Er hat jedoch oft genug bewiesen das er eine sichere Bank ist. Nicht umsonst ist der Jahn bei den gegnerischen Toren pro Spiel auf Platz 1 der Liga mit 0,8 während Haching mit 1,0 auf Platz 3 ist.
In der Offensive muss der Jahn auf Gegenspieler Patrick Hobsch aufpassen, der bisher 8 Tore erzielt hat (davon 2 Strafstöße). Aber auch Kollege Mathias Fetsch mit seinen 7 Toren (kein Strafstoß) strahlt Gefahr aus. Ansonsten geht es in der Offensive relativ mau zu. Während der Jahn 4,4% seiner Schüsse pro Spiel verwandelt, sind es bei den Hachingern “nur” 4,1%. Während der Jahn schon 30 Tore erzielt hat und im Schnitt pro Spiel 1,6 Tore schießt, sind es bei den Hachingern nur 24 bei 1,3 Toren pro Spiel. Die Hachinger vergeben jedoch im Vergleich zum Jahn wenig ihrer Großchancen (wie auch immer diese definiert werden). 11 wurden von den Vorstädtern vergeben, 18 von den Domstädtern.
Es bleibt also festzuhalten, dass die Mannschaft von Cheftrainer Marc Unterberger defensiv leicht stärker ist als offensiv, jedoch trotzdem sehr gut performt. Unsere Defensive sollte also wachsam bleiben und versuchen, die Basics wieder besser zu machen, während unsere Offensive sich schwer tun wird. Jedoch glaube ich nach wie vor an unsere Jungs und dass sie den nächsten Schritt gehen werden.
Blick auf den letzten Spieltag
Beginnen wir doch mit einem kurzen Rückblick auf das Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken. Wie hoffentlich einige von euch gehört haben, war ich für den Turmfunk aktiv. Bereits im Vorfeld der Reise hatte ich ein mulmiges Gefühl und das wurde bei meiner Ankunft im sehr schönen Ludwigspark nicht besser. Doch die Mannschaft nahm mir dieses Gefühl recht schnell, jedoch war es nicht unbedingt die pure Begeisterung.
“Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig” – dieser Spruch passt wohl ganz gut auf dieses Spiel. Wie gewohnt war die Leistung unserer Defensive sehr solide unterwegs, man merkt jedoch das es aktuell etwas hapert. Viele der geklärten Bälle gingen nach dem gewonnen Zweikampf direkt wieder zu Saarbrücken. Gerade beim 1:1 ist es bitter, denn man sollte Saarbrücken nicht dreimal zum Abschluss kommen lassen. Joe gab in der PK vom heutigen Montag ebenfalls zu Protokoll, dass man nicht alles wegverteidigen kann. Nachdem er erkannt hatte, dass man mit den zweiten Bällen ein Problem habe, habe man umgestellt.
Dafür war unsere Offensive dank Noah Ganaus effektiver als sonst. So durfte der junge Stürmer sich 2 Tore auf sein Konto gutschreiben lassen in der zweiten Halbzeit, nachdem er meiner Meinung nach in der ersten Halbzeit etwas blass blieb. Jedoch scheint Noah immer wichtiger in der Arbeit gegen den Ball zu werden. Ansonsten sollte man mit ihm nicht zu streng sein, da es einfach ein Entwicklungsprozess ist.
Mit dem Blick auf Unterhaching gab Joe den Eindruck wieder, den die Statistiken wiedergeben. Hobsch und Fetsch seien sehr gefährlich, vor allem wenn sie mit Flanken bedient werden. Diesen Part werde Markus Schwabl regelmäßig übernehmen.
Nach diesem Spiel gäbe es noch eine interne Weihnachtsfeier und dann gäbe es für alle erstmal Urlaub. Am 03.01.2024 sollen die Spieler sich wieder am Kaulbachweg einfinden. Die Spieler, die behandelt werden möchten, können das natürlich tun.
Die Fans des SSV können sich auf einen prall gefüllten Gästeblock freuen. 1.500 Tickets sind bereits verkauft und es scheint noch eine Tageskasse zu geben. Lasst uns das letzte Spiel des Jahres genießen und auch die Jahnelf im Süden von München kräftig anfeuern! Avanti Ratisbona!