“Einen großen Schritt machen”

Sonntag - 21. April, 19:30 Uhr: Der Jahn gegen die Ulmer Spatzen und schon wieder ein Topspiel für unsere Jungs. Erinnerungen, Analysen und ein paar Worte von Marco Grüttner vor dem Spiel. (Foto: Foto: Sebastian Widmann/DFB)

Auf an Ratsch – mit Marco Grüttner

(Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Servus Marco, wie geht es dir aktuell?

Hallo Thomas, hallo liebe Jahn Fans. Meiner Familie und mir gehts super. Wir verfolgen den Jahn sehr intensiv.

Sag mal, was machst du eigentlich im Moment?

Ich arbeite in der Beraterbranche und unterstütze unseren Dorfverein als Jugendtrainer.

Unser nächster Gegner ist der SSV Ulm. Wohl eine Art Entscheidungsspiel: Dein Tipp?

Entscheidungsspiel würde ich nicht sagen. Sollte das Spiel verloren werden, kann der Jahn trotzdem noch aufsteigen. Ich würde sagen, dass das Team mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Aufstieg machen kann. Es wird ein sehr enges Spiel werden, da Ulm wenig Gegentore kassiert. Ich hoffe natürlich, dass der Jahn gewinnt.

Hast du die 3. Liga diese Saison beobachet? Was macht den SSV Ulm deiner Meinung nach aus?

Natürlich verfolge ich die 3. Liga. Das bringt meine tägliche Arbeit mit sich und ich verfolge den Jahn auch weiterhin. Ulm ist eine gefestigte Mannschaft, die zum großen Teil schon mehrere Jahre zusammen spielt. Sie spielen eine sehr gute Saison und machen im richtigen und wichtigen Moment die Tore. Sie bekommen wenige Gegentore und sind darüber hinaus sehr gefährlich bei Standards.

Du bist ja auch aus Baden-Württemberg und hast 2009 ein Jahr dort verbracht. Wie erging es dir dort?

Ich habe leider nur die Vorrunde in Ulm verbracht. Es war eine sehr turbulente, aber auch sehr schöne Zeit.

Wie hat sich der Verein seitdem verändert, so weit du das aus der Ferne beurteilen konntest?

Das ist schwer zu beurteilen, ich denke, dass Sie in den richtigen Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Sie haben eine tolle Mannschaft und der Trainer leistet hervorragende Arbeit. Was sich aber intern verändert hat, ist aus der Ferne schwer zu beurteilen.

In Baden Württemberg gibt es viele große Vereine. Mit dem SSV Ulm entwickelt sich in der Region eine neue alte Macht. Wie blickst du auf die Spatzen?

Der Standort Ulm bringt natürlich viel mit sich. Sie haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und schwimmen momentan auf der Welle des Erfolgs. Ich finde die Spatzen einen tollen Verein und sie sind auf dem besten Weg an vergangene Zeiten (Aufstieg bis in die 1.Bundesliga) anzuknüpfen.

Der SSV hat wohl mit Noah Ganaus ein neues Sturmtalent gefunden. Wie siehst du, als ehemaliger Stürmer, Noahs erste Profisaison?

Ich finde Noah hat sich sehr gut eingefunden in Regensburg. Auch wenn er meiner Meinung nach kein klassischer Mittelstürmer ist, macht er es sehr gut. Er arbeitet extrem gegen den Ball und hat ein enormes Tempo. Dazu hat er bisher wichtige Tore für den Jahn geschossen.

Woher kanntest du ihn?

Wir haben in der Oberliga gegeneinander gespielt und da konnte man seine Fähigkeiten schon erkennen. Er hat dann beim VfB Stuttgart II seinen Weg fortgesetzt und ich habe auch dort ein paar Spiele von ihm gesehen.

Wann kann man dich denn bald mal wieder auf eine Knackersemmel und ein “Wasser” am Turm treffen?

Naja, wir sind immer mal wieder in der „alten Heimat“, aber ein fixes Datum für unseren nächsten Besuch haben wir noch nicht 🙂

Der letzte Durchmarsch und die Daten

Mit Ulm erwartet uns ein Gegner, der drauf und dran ist, den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu schaffen. Anhand der Daten werden wir versuchen, die starken Bereiche der Ulmer herauszuarbeiten. Wieso aber ein Durchmarsch negative Erinnerungen hervorrufen könnte, möchten wir euch auch zeigen.

Erinnerungen an vergangene Erfolge

Wir schreiben das Jahr 1994. Der SSV Ulm scheiterte zuvor in der Aufstiegsrunde und begann in der neu geschaffenen Regionalliga Süd die neue Saison. Dies sollte die Heimat für die nächsten Jahre sein.
Im Jahr 1997 übernahm dann ein Trainer das Steuer, den viele kennen. Damals jedoch stand er noch am Beginn seiner Trainerkarriere. Die Rede ist von Ralf Rangnick. Und dass Rangnick wohl ein gutes Händchen hat, bewies er damals schon. 1997/1998 wurde man Meister der Regionalliga Süd und im Jahre 1998/99 schaffte man das wohl Unglaubliche: den Aufstieg in die 1. Bundesliga! Zum Ende der Saison belegte man den dritten Rang mit einem Punkt Vorsprung vor Hannover 96 und zwei vor TeBe Berlin. Auf Rang 13, damals: die Stuttgarter Kickers. Dass es am Ende mit dem Aufstieg klappte, war aber nicht selbstverständlich. Bereits im Dezember einigte sich Rangnick mit dem VfB Stuttgart auf einen Vertrag und wechselte am Ende der Saison zu den Cannstattern. Wobei man eher darauf hinweisen sollte, dass er im März zurücktrat. War man in der Hinrunde noch Herbstmeister geworden, so brach die Leistung nach der Bekanntgabe seines Weggangs ein. Man rutschte sogar auf den 5. Tabellenplatz.

Angekommen in der höchsten deutschen Spielklasse war die Mission klar: Klassenerhalt. Die Euphorie war wahnsinnig groß, wurden doch 15.000 Dauerkarten verkauft . Und es sollte leider nur eine Saison bleiben, aber, wie man in einem Artikel von Spox lesen kann, es war eine Saison voller Erinnerungen und Erfahrungen. Den Spatzen schlug, auch wie dem Jahn teilweise heute noch, Mitleid entgegen, was so ein kleiner Verein in der Liga wolle. Am 4. Spieltag stellte man einen Rekord auf: Vier Rote Karten und zwei auf die Tribüne verbannte Funktionäre waren das Ergebnis des Spiels gegen Hansa Rostock. Die meisten werden eine Szene aus diesem Spiel kennen: “Skandal!” (Ausruf eines Spielers, Ausschnitte davon auf YouTube zu finden). Auch Erinnerungswürdig: Die Dortmund Fans feierten die Ulmer Spieler bei ihrem Spiel gegen den BVB, da sie mit der Mannschaft der Borussen unzufrieden waren. Eine traurige Geschichte: die 1:9-Niederlage gegen den heutigen Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Am Ende war der Abstieg knapper als gedacht. Rang 16 mit drei Punkten Rückstand sollte am Ende die Platzierung der Spatzen werden.

Danach ging es schnell. Man schaffte es in Folge nicht, sich in der zweiten Liga zu halten und die Lizenz für die Regionalliga wurde verweigert. Man stürzte also in die Viertklassigkeit. Und dann folgte auch schon eine Insolvenz. Die erste Mannschaft wäre somit automatisch in die Oberliga abstiegen. Die zweite Mannschaft in der Verbandsliga fungierte fortan als erste Mannschaft. Aber trotz aller negativen Erlebnisse gibt es an dieser Stelle auch etwas Schönes und natürlich ist bei so etwas irgendwo auch der Club beteiligt: Da man durch die Zweitligazugehörigkeit noch für den DFB-Pokal spielberechtigt war, trat man dort auch noch an. Man schaffte es als Fünftligist, gegen den 1. FCN zu gewinnen und somit einen Bundesligisten aus dem Pokal zu werfen. Einmalig bis heute!

Trotz Aufstiegs in die viertklassige Oberliga sollte es für die Spatzen nicht ruhiger werden. 2008 wurde die Geschäftsstelle vom Zoll und der Steuerfahndung durchsucht. Ebenfalls in der Saison 2008/09 standen mehrere Spiele der Ulmer unter Manipulationsverdacht.

2010/11 dann der nächste Nackenschlag: Der neu gegründete Klub litt unter eine angespannten finanziellen Situation. Dies mündete 2011 in einer erneuten Insolvenz und dem Abstieg aus der Regionalliga.

2013/14 folgte dann (hoffentlich für die Ulmer) der letzte finanzielle Nackenschlag: die dritte Insolvenz. Der Club, der wieder in der Regionalliga war, spielte die Saison außer Konkurrenz zu Ende und trat in Folge dann in der Oberliga an. Einer der Gründe für die Insolvenz waren wohl die hohen Spielergehälter.

Mittlerweile stehen die Ulmer jedoch auf sicheren Beinen. Und hoffentlich wiederholt sich so eine Phase nicht erneut. Es bleibt Ihnen zu wünschen.

Ein Blick in die Statistik

Wendet man seine Aufmerksamkeit der Statistik zu, so wird einem klar: Uns erwartet diese Woche ein Brett. Das geht schon im Tor los, wenn es zum „Fernduell“ zwischen Felix Gebhardt und Christian Ortag kommt. Der letztere blieb diese Saison 14x ohne Gegentor (er war jedoch nie verletzt) während Felix Gebhardt „nur“ 8x ohne Gegentor blieb. Gebhardt hält jedoch 75 % aller Bälle, während Ortag nur71,4 % aller Bälle hält (Rang 3 und Rang 6 in der Liga). Ortag hat jedoch mit 34 Gegentoren mehr eingeschenkt bekommen als Gebhardt. Wobei man natürlich auch hier beachten muss, dass Felix Gebhardt einige Zeit ausgefallen ist. Für unsere Offensive um Noah Ganaus heißt es also 101 % zu geben, um Ortag zu überwinden.

Wenn wir unseren Blick auf die Defensive richten, fällt zuerst einmal ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 1 auf. Andi Geipl und Philipp Maier haben beide bisher jeweils 12 gelbe Karten gesammelt. Insgesamt blieb der SSV Ulm mit 14 Spielen jedoch am meisten ohne Gegentor (der Jahn auf Rang 3 mit 12 Spielen). Es treffen zwei der stärksten defensiven Abteilungen in diesem Spiel aufeinander. Der Jahn ist per se in den meisten Kategorien in den Top 5 der Liga zu finden, während man die Ulmer oftmals erst um Rang 10 findet. Wie kann es also sein, dass die Schwaben so stabil stehen? Nun, man kann es so erklären, dass die Ulmer gar nicht in die Situation kommen, Tore zu verhindern, da eben oftmals schon weiter vorher geklärt wird. Für beide Offensiven wird es im Normalfall kein leichtes Spiel und man muss seine Chancen gut nutzen.

Wo wir bei der Offensive sind. Auf Platz 5 in der Liga sind die Ulmer mit Toren pro Spiel (1,6). Den Jahn findet man hier erst mit 1,5 auf Rang 10. Mit 54 Toren haben die Ulmer 6 Tore mehr erzielt als unser Jahn mit 48. Dabei kreieren die Ulmer nach dem VfB Lübeck die wenigsten Großchancen der Liga. Sie nutzen also auch kleine Chancen aus und sind dabei sehr effizient. Die meisten Assists der Liga hat (auch aufgrund der eigenen Tore) Dominik Kother. Auf Rang 4 ist hier Leo Scienza zu finden. Dennis Chessa die meisten Tore bei den Ulmern erzielt (8 an der Zahl). Unsere beiden besten Torschützen mit jeweils 10 Toren sind Noah Ganaus und Dominik Kother. Beide Verteidigungslinien haben also genug zu tun und auch bestimmte Spieler zu decken. Doch woher kommt nun das Gefühl, dass die Ulmer gefährlicher sind? Zumindest ich habe dieses Gefühl. Das lässt sich nicht rational begründen. Man könnte es über die vergebenen Großchancen versuchen, das würde jedoch dem ganzen nicht gerecht werden. Am Ende vom Tag vertraue ich der Truppe um Elias Huth und hoffe, dass sie den berühmten Bock umstoßen können.

Datenanalyse: Ochojski im Blick

Die Gerüchteküche im Umfeld des Jahns brodelt heute gewaltig. Die große Frage: Geht Konni Faber zum KSC? Vereinsnahe Quellen berichteten auch dem Blog, dass Faber zumindest kurz vor einer Unterschrift stehe. Auch andere unabhängige Quellen (Anmerkung d. Red.: außerhalb des Jahns) berichten ähnlich. Fakt ist: Die Gerüchte im Umfeld verdichten sich, dennoch ist weiter Vorsicht geboten. Klarheit wird es wohl erst am Ende der Saison geben, derweil sollten sich auch wir Fans auf den Aufstiegskampf konzentrieren.

Anmerkung der Redaktion: Der-Jahn-Blog am 16. April zur Causa Faber
(Foto: Christof Koepsel/Getty Images for DFB)

Die Gerüchteküche brodelte ja diese Woche schon ungewohnt auf, denn Fanliebling Konni Faber steht auch nach unseren Infos kurz vor einem Wechsel nach Karlsruhe. Im Forum von Transfermarkt.de wurde bereits erläutert, dass dafür Nico Ochojski aus Verl kommen soll – wir werfen einen Blick auf die Personalie, wer ist eigentlich dieser Spieler?

Kurzbiografie: Über Köln in den Profifußball

Nico Ochojski machte seine ersten Schritte beim SC Hennef in Nordrhein-Westfalen, nach guten Leistungen in den Jugendmannschaften wechselte er 2010 zu Bayer Leverkusen. Dort blieb er allerdings nur zwei Jahre, ehe er über den Bonner SC wieder 2013 zurück zum Heimatverein aus Hennef ging. Der Traum vom Profifußball schien also schon zu enden, aber dann wurde Alemannia Aachen auf ihn aufmerksam. Beim Traditionsverein aus der Regionalliga durchlief er dann in der ausgezeichneten Nachwuchsabteilung im Leistungsbereich die U17 sowie Teile der U19. Nach guten Leistungen zog es den Deutsch-Polen in die U19-Bundesliga zu Fortuna Köln, wo er in der ersten Saison (17/18) direkt 25 Einsätze absolvierte und 2 Tore schoss. Daraufhin war er Perspektivspieler bei den Fortunen und war 18/19 das erste Mal im Profikader. Der Durchbruch kam dann 19/20, wo er zum flexibelen Stammspieler reifte – neben der Stammposition des Rechtsverteidigers war er auch zeitweise Links- und Rechtssaußen sowie defensiver Mittelfeldspieler. In der darauffolgenden Saison verpasste er nur ein Spiel in der Regionalliga West und wurde absoluter Schlüsselspieler.

Daraufhin ging er zum aufstrebenden Verein der Region aus Verl. Alexander Ende, damals Trainer von Köln, sagte über den Abgang: „Es ist schon eine bittere Nachricht (…) leider möchte er die Chance nutzen, bereits in der nächsten Saison eine Liga höher anzugreifen”. Ende? Genau der Alexander Ende, der heute Trainer in Verl ist. Der Förderer Ochojskis wurde mit seinem Schützling 2023 wieder vereint. Nun könnte das Duo wieder getrennte Wege gehen, denn Ochojski soll laut einem User aus dem Transfermarkt-Forum zum Jahn wechseln.

Stärken: Stark in der Offensive

Man sieht: der Jahn möchte Faber nicht nur positionsspezifisch ersetzen, sondern weiter das von der Philosophie geleitete Profil für den Außenverteidiger bedienen. Der Fokus liegt auf der Offensive, denn Ochoski muss beim SC Verl oft im letzten Drittel sehr hoch und breit agieren, dadurch schlägt er einige Flanken, welche dazu sehr gut ankommen.

Dazu ist sein Passspiel sehr vertikal, also genau das, was der SSV Jahn benötigt. Hier liegt er in den Top-10% der 3. Liga. Auch was die Pässe vor der Vorlage angeht, steht er an der Spitze, was seinen Anteil im Spielaufbau unterstreicht. Gerade gegen den Jahn konnten die Verler immer wieder den Druck über die Außenverteidiger umgehen, denn Druckresistenz ist genau das, was man in Verl als Anforderung braucht, das kann auch hier in Regensburg zu einer wichtigen Stärke werden.

Ochojski muss nicht zwingend die Faber-Rolle spielen. Sein gutes Passspiel und seine Dynamik sowie Fähigkeiten im “Spielscannen” machen ihn auch zu einer gefährlichen Waffe über den Flügel oder im zentralen Mittelfeld. Beim SC Verl gibt es nur eines: dominantes Ballbesitzspiel mit brutalem Gegenpressing nach Ballverlust. Gerade bei letzterem muss er hier in Regensburg keine Eingewöhnung finden, da auch beim SSV die Intensität an oberster Stelle steht. Wie gegen den Jahn zu sehen war, läuft er immer wieder in gefährliche Räume und kann so die gegnerische Defensive gewissermaßen zusätzlich belasten.

Werte immer im Prozent-Vergleich zum Ligaprimus

Schwächen: Probleme im Defensivspiel

Lediglich was das Tempo im Spielaufbau angeht, könnte er etwas Zeit benötigen, denn dieses unterscheidet sich sehr von dem aus Verl. Dazu ist er im defensiven Bereich zwar meist im Mittelfeld der Liga, aber aufgrund der anderen Werte wirkt es dann doch eher wie die schwache Seite Ochojskis. Gerade was Luftduelle angeht, scheint er im Vergleich zu den besten Spielern der Liga noch Verbesserungspotenzial zu haben. So liegt er im Bereich der Luftduelle am drittletzten Platz der Liga, kurz nach Bryan Hein, Faber liegt im Mittelfeld. Dazu blockt er wenig Schüsse, was aber auch mit der breiten Positionierung zu tun hat.

Ligavergleich: Mittelmaß

Im folgenden Teil habe ich Graphen erstellt, welche Ochojski im Vergleich in der 3. Liga zeigen. Die Schwerpunkte sind die Defensive, die Offensive sowie das Passspiel. Teils wird durch die Farben eine gegensätzliche Statistik eingestreut, um ein volles Bild zu bekommen. Dabei habe ich Faber markiert, den Ochojski wohl ersetzen soll.

X-Achse: Luftzweikampfquote, Y-Achse: erfolgreiche defensive Aktionen pro Spiel, Farben: Passquote

Ochojski ist relativ weit unten links, was bedeutet, dass er nur wenig erfolgreiche defensive Aktionen pro Spiel hat sowie nur wenig Luftzweikämpfe gewinnt, dabei liegt er schon deutlich unter dem Durchschnitt (siehe graue Linien). Faber hingegen gewinnt mehr Luftzweikämpfe, gewinnt aber deutlich weniger defensive Aktionen, wodurch er zwar mehr rechts von dem Verler liegt, aber doch um einiges weiter unten. Dafür spielt Ochojski nach den Farben deutlich mehr angekommende Pässe als Faber.
Fazit: Die defensiven Schwächen bestätigen sich, er liegt leicht unter dem Durchschnitt, auch Faber weist ähnliche Schwächen aus.

X-Achse: erwartende Tore, Y-Achse: erwartende Vorlagen, Farben: Raumgewinnende Pässe

Hier zeigen sich beide Spieler im oberen Drittel der Liga. Ochojski liefert zwar einige Vorlagen, welche zu gefährlichen Torschüssen führen, aber ist selbst nicht allzu torgefährlich. Das liegt daran, dass er eher selten ins Zentrum zieht und so eher nicht in eine geeignete Abschlusspostion. Auch Faber hat eher wenig “xG”, aber dann deutlich mehr zu erwartende Vorlagen, wodurch er doch deutlich über den Verler liegt. Im Bereich der Farben liegen beide ungefähr gleich, also gewinnen sie mit ihren Pässen eher wenig Raum, da sie oft in engen Räumen agieren müssen. Fazit: In der offensive zeigen sich beide stark, liegen deutlich über dem Durchschnitt, aber Faber ist zum aktuellen Zeitpunkt doch statistisch besser.

X-Achse: Pässe nach vorne, Y-Achse: Flanken pro 90 Minuten, Farben: erhaltene Pässe

Konrad Faber spielt eher wenig Pässe nach vorne, flankt dafür aber sehr viel, dazu erhält er deutlich weniger Pässe als Nico Ochojski. Dieser liegt im Mittelfeld der Liga, so flankt er circa viermal pro Partie und spielt circa 14 Pässe nach vorne alle 90 Minuten, dafür erhält er sehr viele Pässe, was seine Stärken im Raum unterstreichen. Fazit: Ochojski ist im Vertikalspiel noch unterdurchschnittlich, was ihm beim Jahn durchaus Schwierigkeiten bereiten würde am Anfang, dazu flankt er aufgrund der flachen Spielweise des SCV eher wenig.

Fazit: Fast ein perfekter Ersatz?

Trotz der vielen Argumente für eine Verpflichtung sind auch Fragezeichen vorhanden. Zwar sind seine Offensivwerte gut bis sehr gut und auch im flachen Passspiel gefällt er sehr gut, dazu zeigt er sich als Extraklasse, was die Bewegung im Raum angeht. Jedoch ist er “schon” 25 und müsste sich auch erstmal an die Spielweise des Jahns gewöhnen, hinzukommen gerade die defensiven Schwächen, die an die Probleme von Faber erinnern.

Dennoch bleiben seine Leistungen in einer starken 3. Liga durchaus im Kopf. Angesichts dieser Leistungen ist ihm auch ein Eingewöhnen beim Jahn zuzutrauen, sollte es wirklich zum Transfer kommen. Aber es wäre gerade beim Aufstieg auch ein Transfer mit Risikien, doch welcher Transfer hat diese nicht?

Maximilian Aichinger, Daten: Wyscout

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