Sie waren stets bemüht

Der Jahn kommt aus der Länderspielpause. Oder auch nicht. Wieder einmal wird der Aufwand nicht belohnt, wieder einmal kein Tor, wieder keine Punkte. Das tut weh. (Foto: Gatzka)

Der Spielfilm

Ich will ganz ehrlich sein: Dieses Spiel und der Spielbericht sind für mich ein bisschen wie ein lästiger Besuch der Verwandtschaft, den man schnell hinter sich bringen möchte. Es liegt nicht nur daran, dass der Jahn wieder mit 0:3 unter die Räder gekommen ist und meine Laune daher am Boden ist. Für meine Taktikanalyse schaue ich mir die Spiele ja meistens noch ein zweites oder drittes Mal an. Da habe ich einfach die nötige Gelassenheit, um mich voll und ganz auf die Systeme, Muster und Prinzipien zu konzentrieren. Wie es in der 2. Liga nun mal so ist: Sky hat kein Relive. Das heißt, ich muss entweder den Vereins-TV des Gegners abonnieren (und manchmal vergessen, wieder zu kündigen) oder die Spiele aufnehmen. Leider hat Fortuna kein TV, und mein Aufnahmeversuch bei Sky ist aufgrund eines Programmierfehlers fehlgeschlagen. Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als euch eine abgespeckte Version der Analyse in Verbindung mit dem Spielbericht zu präsentieren. Aber seien wir ehrlich: Aktuell hakt es eh nicht hauptsächlich im taktischen Bereich.

Im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf wollte der SSV Jahn Regensburg nach schweren Wochen wieder einmal das allseits bekannte Zeichen setzen und mit einer kämpferischen Leistung gegen den Tabellenführer bestehen. Am Ende mussten sie sich jedoch sowohl qualitativ als auch taktisch geschlagen geben. Die Regensburger präsentierten sich zwar durchaus kämpferisch und in weiten Teilen des Spiels gut strukturiert, aber wie so oft in dieser Saison waren es die mangelnde Effizienz und die fehlende qualitative Durchschlagskraft im Angriff, die ihnen zum Verhängnis wurden. Die Gäste aus Düsseldorf nutzten ihre Chancen eiskalt, waren gegen Ende des Spiels in Überzahl und gewannen das Spiel verdient mit 3:0.

Personal: Drei Veränderungen auf beiden Seiten

In der Startelf des SSV Jahn gab es personell eine große Überraschung, denn Andreas Geipl, Kapitän der Jahnelf, musste auf die Bank rücken. Die Entscheidung fiel stattdessen auf Rasko Bulic. Enochs erklärte nach dem Spiel, dass dies ausdrücklich keine Entscheidung contra Geipl, sondern pro Bulic und den ballsicheren Ernst gewesen sei. Dennoch ist das eine klare Ansage. Dieser Wechsel unterstreicht zudem die taktische Ausrichtung von Cheftrainer Enochs, denn Bulic bringt im Gegenpressing die notwendige Zweikampfstärke ins letzte Drittel, die erforderliche Intensität und hat auch Stärken im Öffnen von Räumen.

Zudem brachte Enochs für den zuletzt formschwachen Kother mit Hottmann einen Wandspieler in die Mannschaft. Das unterstreicht auch noch einmal die systematischen Veränderungen der letzten Wochen, denn Kother fühlt sich am Flügel deutlich wohler. Diese Rolle gibt es im Team von Enochs aktuell in dieser Form jedoch nicht mehr; lediglich Schienenspieler agieren über die volle Breite. Diese müssen aber auch Defensivaufgaben wie Außenverteidiger übernehmen und können nicht immer die volle Höhe mitgehen. Damit würde Kother fremdeln, genau wie er auch noch mit seiner Rolle als zweite Spitze Schwierigkeiten hat. Ähnliche Probleme hat aktuell auch Noah Ganaus, der ebenfalls wieder auf der Bank Platz nehmen musste.

Bei Fortuna Düsseldorf gab es in der Startelf gleich drei Veränderungen: Quarshie, de Wijs, Iyoha und Appelkamp kamen für die Außenverteidiger Lunddal und Gavory (beide fallen wegen muskulärer Probleme aus), Hoffmann (Gelbsperre) und Haag (Rotsperre) in die Mannschaft. Für Quarshie und de Wijs ist es in dieser Zweitligasaison der erste Einsatz von Beginn an. Trotz dieser personellen Umstellungen blieb die Grundformation im 4-2-3-1 erhalten. Im Ballbesitz agierten die Fortunen jedoch vermehrt in einem Dreieraufbau, dazu später mehr.

Erste Halbzeit: Jahn ist bemüht, Fortuna macht das Tor

Vor 12.310 Zuschauern im Jahnstadion entwickelte sich von Beginn an eine umkämpfte Partie. Die Gäste aus Düsseldorf hatten die erste große Gelegenheit in der 7. Minute, als Rossmann von der linken Seite eine präzise Flanke in die Mitte brachte. Felix Klaus setzte den Ball per Kopf auf das Tor, doch Regensburgs Torhüter Felix Gebhardt konnte mit einer starken Parade klären. Im Nachsetzen kam es zu einem Zweikampf zwischen Dawid Kownacki und Louis Breunig, bei dem der Düsseldorfer zu Boden ging. Schiedsrichter Lukas Benen entschied zunächst auf Elfmeter, nahm die Entscheidung jedoch nach Rücksprache mit dem VAR zurück, da Breunig zuerst den Ball gespielt hatte.

Regensburg ließ sich davon nicht beeindrucken und erarbeitete sich ebenfalls erste Chancen. In der 18. Minute wurde Sebastian Ernst aus zentraler Position geblockt, nachdem der Ball von Hottmann per Kopf zu ihm durchgesteckt worden war. Die Mannschaft von Joe Enochs bekam zunehmend Kontrolle über das Spiel und hielt den Ball länger in den eigenen Reihen. Allerdings mangelte es, wie so oft in dieser Saison, am letzten präzisen Pass im entscheidenden Moment, um wirklich gefährlich zu werden.

Detail 1: Fortuna gegen den Ball

Fortuna Düsseldorf zeigte aber schon früh im Spiel gegen den Ball ein klar strukturiertes Schema, das vor allem auf Mannorientierungen (alt: Manndeckungen) basierte – der Jahn konnte daher nur vereinzelt in gefährliche Zonen stoßen. Kownacki lief dabei die Dreierlinie des Jahn weitgehend als Einzelspitze an – was durchaus unkonventionell war, da man normalerweise gegen eine Dreierkette im Doppelsturm agiert. Die Flügelspieler der Fortuna griffen erst auf die Halbspieler des Dreieraufbaus zu, wenn diese eine gewisse Höhe erreicht hatten. Dies ermöglichte es den Flügelspielern, in der Zentrale zu agieren und die Sechser des Jahns in den Deckungsschatten zu stellen, was den dort agierenden Fortunen eine gewisse Handlungsfreiheit gewährte.

Der Jahn suchte mit dem Doppelsturm immer wieder eine enge Positionierung, wodurch sich auch die Innenverteidiger dementsprechend positionieren mussten. Die Zentrumsspieler um Bulic und Ernst, die oft den dadurch entstandenen Raum zwischen Innen- und Außenverteidigung suchten, nahmen häufig früh eine hohe Position ein und wurden gerade gefährlich, wenn Fortuna mit den Außenverteidigern zu spät einrückte. Auch in die Box schoben Bulic und Ernst früh, um dort eine zusätzliche Präsenz zu generieren.

Im Offensivspiel agierte der SSV Jahn im 3-3-1-2-System, wobei die Schienenspieler extrem breit standen und dadurch die Breite des Spielfeldes optimal nutzten. Viet agierte als Sechser und bildete zusammen mit Ernst und Bulic das zentrale Mittelfeld. Ein Muster bestand darin, dass die Zehner, Ernst wie Bulic, immer wieder bis in die letzte Linie durchschoben. Kühlwetter kippte dabei oft ab, was sowohl Luftpräsenz in den tieferen Bereichen als auch im Zwischenlinienraum schuf.

Diese offensiven Bewegungen standen in direkter Verbindung mit den Problemfeldern in der Defensive des Gegners. Die Asymmetrie in der Positionierung – Hein agierte tiefer, damit er besser von den Innenverteidigern angespielt werden kann, um dann den Ballbesitz gezielt in die Linksüberladung zu spielen – isolierte die rechte Seite des Feldes. Pröger, der höher agierte, wurde dann über Diagonalbälle in Dribblings gebracht, was auch mit der engen Positionierung des ballfernen (linken) Außenverteidigers verknüpft war. Wenn Bulic in die Box schob, um sich für Kopfbälle anzubieten, befand sich Viet im Zugriffsbereich der zweiten Bälle, was die Offensivgefahr erhöhte.

…dann doch das 0:1

In der 44. Minute war es dann, trotz der Offensivbemühungen der Jahnelf, Tim Oberdorf, der die Gäste per Kopfball, nachdem Breunig seinen Mann verlor, nach einer Ecke von Johannesson in Führung brachte – wieder einmal war es ein Fehler, der dem Jahn eine gute Leistung vermieste. Danach entwickelte sich ein hin und her, kleine Chancen auf beiden Seiten, aber die erste Halbzeit endete mit einer 1:0-Führung für Düsseldorf, während der Jahn weiterhin nach Lösungen suchen musste, die Bemühungen in Tore umzumünzen.

Zweite Halbzeit: Jahn bemüht, Fortuna gnadenlos

Die zweite Halbzeit begann ohne personelle Veränderungen auf beiden Seiten, doch die Ausgangsposition war klar: Jahn Regensburg musste offensiv zulegen, um den Ausgleich zu erzielen, während sich Düsseldorf gerade im eigenen Ballbesitz mit der Führung im Rücken deutlich leichter tat. In der 48. Minute flankte Hein von links, aber Hottmann fehlten einige Zentimeter, um den Ball zu erreichen. Kastenmeier sicherte sich das Spielgerät problemlos.

Düsseldorf wurde aktiver und sorgte in der 60. Minute für Aufregung, als die folgende Ecke gefährlich wurde. Bulic kam per Kopf an den Ball, und Breunig setzte nach, doch Kastenmeier parierte glänzend und lenkte den Ball über die Latte.

Detail 2: Der Jahn im Pressing

Der Doppelsturm des SSV Jahn versuchte, mit Deckungsschatten auf die im Halbraum abkippenden Spieler anzulaufen und sich dann im Bogen auf die Innenverteidiger zu bewegen, damit diese nicht angespielt werden konnten. In diesem Kontext spielte Kastenmeier in der Torwartkette eine zentrale Rolle, da gerade über ihn – und sein mutiges Aufbauspiel – immer wieder eine Dreierlinie formierte, dafür positonierte sich Zimmermann höher, was eine Überzahlsituation im tiefen Aufbau ergab. Was Fortuna besonders stark machte, war ihre Fähigkeit, nicht nur um den Druck herumzuspielen, sondern auch immer wieder in ihn hineinzuspielen und gezielt auf Ablagen und Dreieckspiele zu setzen. Diese Charakteristiken, die erst seit ein paar Jahren systematisch aufkamen, wirkten eigentlich wie aus der Zeit gefallen, sind jedoch auch bei der kleinen Revolution bei Bayer Leverkusen zu beobachten.

Ein charakteristisches Muster in ihrer Raumbesetzung war, dass der Sechserraum immer doppelt besetzt wurde, was das sogenannte Auffüllprinzip verdeutlichte – sprich: Rückt ein Spieler aus dem Sechserraum heraus, dann wird dieser Raum wieder aufgefüllt, was schlichtweg eine gewisse Dynamik erzeugt. Dadurch wurde indirekt auch der Zwischenlinienraum in die Länge gezogen, dahingehend ließen sich unteranderem Konwacki immer wieder in diesen Raum zwischen Regensburger Verteidigung und Mittelfeld fallen.

Im tiefen Aufbauspiel kippten die Spieler immer wieder aus dem rechten Halbraum ab, liefen sich in einem Bogen frei und schufen dadurch Passwege für unter anderem Spielmacher Appelkamp. Der Zeitpunkt, wann freigelaufen wurde, war entscheidend, ebenso die Art und Weise, wie dies geschah. In der ersten Aufbau-Linie, in der Fortuna eine einfache Überzahl gegen den Doppelsturm (3 gegen 2) hatte, erzielte das Team klare Vorteile, indem es die Halbraumzehner anspielte und über das Dreieck mit Innen- und Außenverteidiger löste. Dies führte zu einer erheblichen Strapazierung der Mannorientierungen, insbesondere im zentralen Bereich.

…wilde Schlussphase und bittere Niederlage

In der 71. Minute wurde es dennoch nochmals brenzlig für die Heimelf: Johannesson tauchte im Strafraum auf, sein Schuss streifte jedoch nur die Oberkante des Lattenkreuzes. Düsseldorf dominierte das Spiel und stellte in der 81. Minute den Spielverlauf auf den Kopf. Van Brederode zog von links in die Mitte, umspielte gleich drei Jahn-Spieler und bediente Kownacki, der aus fünf Metern präzise ins Netz traf und das 2:0 erzielte.

Die Lage für Regensburg wurde durch eine Gelb-Rote Karte in der 83. Minute für Leopold Wurm noch angespannter, nachdem dieser van Brederode zu Fall brachte. Regensburg war nun in Unterzahl. Nur wenige Minuten später wurde Bryan Hein nach einer Notbremse mit Rot vom Platz gestellt, was die Hoffnungen der Gastgeber weiter schwinden ließ.

Düsseldorf nutzte die Überzahl eiskalt aus und bekam in der 88. Minute einen Foulelfmeter eben durch das Foul von Hein zugesprochen. Vincent Vermeij trat an und verwandelte den Strafstoß sicher, indem er den Ball oben links im Eck versenkte, während Gebhardt in die andere Richtung unterwegs war. Mit dem 3:0 war die Partie entschieden, und Regensburg konnte sich nur noch wenig Hoffnung auf eine Wende machen.

In der Nachspielzeit, hatte Düsseldorf sogar die Chance auf das 4:0, als Ballas einen Abschluss von Mbamba aus rund 16 Metern zur Ecke abfälschte. Der Schlusspfiff ertönte schließlich nach vier Minuten Nachspielzeit, und Regensburg musste erneut eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen. Das Team bleibt somit bei erst einem geschossenen Tor in den letzten sieben Spielen und zeigt einmal mehr das zentrale Problem: die fehlende Durchschlagskraft im Angriff. Während die Fortuna ihre Tabellenführung souverän untermauerte, muss Regensburg dringend Lösungen finden, um die Negativserie zu beenden.

Was nimmt der Jahn aus diesem Spiel mit? Abgesehen von null Punkten? Die Erkenntnis, dass gravierende Abwehrfehler fast immer bestraft werden, ist nicht neu, aber wurde einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ein immer lauter werdender Ton in der Fangemeinde ist deutlich zu vernehmen: Es muss endlich alles in Bewegung gesetzt werden. Gebhardt schreit seine Abwehr zusammen, während sich mehrere Spieler frustriert das Trikot über den Kopf ziehen. Überall im Stadion sind verärgerte Gesichter zu sehen – die Dunkelheit im Abstiegskampf kann bedrückend sein.

Doch wir sollten uns nicht auf diesem Frust ausruhen. Es hilft nichts, gemeinsam müssen wir anpacken, auch wenn es nicht einfach wird und sich das vielleicht etwas platt anhört. Natürlich könnten wir über die Verletzten lamentieren, dem Trainer die Schuld zuschieben oder die Einstellung der Spieler in Frage stellen. Selbst wir als Fans könnten uns gegenseitig an den Pranger stellen – das alles mag seine Berechtigung haben, steigert aber auch die Frustrierung. Ich finde nur, eines dürfen wir nicht vergessen: Wir dürfen nicht wieder in die Falle tappen und weiterhin mit der „Aber die Qualität des Kaders“-Mentalität durchs Jahn-Leben gehen. Das interessiert im Existenzkampf keinen Gegner und macht uns nur angreifbarer, da es nur den Frust und das Nachdenken über die Leistung steigert.

Wir sind aber in allen Belangen am Boden, das steht fest. Alle. Also müssen wir die Situation akzeptieren und herauskämpfen, was wir können – es hilft nicht, sich immer auf die theoretische Qualität des Kaders zu berufen, wenn wir es in der Praxis nicht auf den Platz bringen. Mund abwischen und Spiele gewinnen. Dann kommen wir da auch wieder raus – tiefer kann es schließlich nicht mehr gehen. Letztendlich geht es nur durch Tore, Siege und Punkte; anders hat noch niemand die Klasse gehalten.

Joe Enochs sagte nach dem Spiel, er müsse zunächst den Kopf freibekommen, um das Geschehene zu verarbeiten. So fühlen sich wohl alle, die emotional an diesen Verein gebunden sind. Doch schon am Freitag beginnt das Spektakel erneut, und es gibt keine Zeit, lange durchzuatmen. Der nächste Gegner wartet mit dem “Glubb” und mit ihm die nächste Herausforderung auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur. Hilft ja nicht.

...auch in dunkeler Zeit und schwerer Not…

Die Stimmen zum Spiel

Felix Gebhardt

Frage: Ich finde, ihr habt 80 Minuten wirklich gut gespielt. Am Ende steht aber wieder eine deutliche Niederlage. Wie groß ist der Frust bei euch, dass ihr wieder mit leeren Händen dasteht?

Antwort: Der Frust ist riesig. Man kann nicht immer sagen, wir haben gut gespielt, aber wieder 3:0 verloren. Irgendwann muss man auch Tacheles reden. Wir haben 4 Punkte, ein Tor geschossen und viel zu viele kassiert. Das müssen wir aufarbeiten und auf dem Platz umsetzen.

Frage: Wie frustrierend ist es für dich persönlich, trotz ordentlicher Leistung wieder 3 Gegentore kassiert zu haben?

Antwort: Schlecht wird mir nicht, aber ich hatte schon bessere Tage. Ich habe versucht, Einfluss zu nehmen, aber manchmal kann man eben nichts machen.

Frage: Wie schwierig ist es mental, nach 9 Spielen mit nur einem Treffer dazustehen und den wachsenden Druck zu spüren?

Antwort: Man muss den Spieß umdrehen und denken, man hat nichts zu verlieren. Wir können jedes Spiel 100% geben und schauen, was rauskommt.

Louis Breunig

Frage: Obwohl ihr über weite Strecken gut gespielt habt, wurde es am Ende wieder deutlich. Wie erklärst du dir das?

Antwort: Wir haben ein bisschen umgestellt, wollten eins gegen eins auf dem ganzen Feld spielen. Das hat in der ersten Halbzeit gut geklappt. Aber durch einen Standard liegen wir wieder hinten. Dann kamen die roten Karten, und gegen Düsseldorf in Unterzahl zu bestehen, ist schwierig.

Frage: Du hast die Chancen angesprochen. Wie frustrierend ist es, wenn nach neun Spielen nur ein Tor steht?

Antwort: Sehr frustrierend. Wir arbeiten oft an Torschüssen, aber der Ball will einfach nicht rein. Immerhin haben wir gute Chancen herausgespielt, jetzt müssen wir endlich mal wieder treffen, um Selbstvertrauen zu tanken.

Frage: In der Schlussphase gab es Auflösungserscheinungen. War das der wilden Schlussphase geschuldet, oder war bei vielen schon der Akku leer?

Antwort: Ich kann nur von mir sprechen: Bei mir nicht. Düsseldorf hat es einfach cleverer gespielt. Wenn man eine Minute hinterherläuft, wird es schwierig.

Eric Hottmann

Frage: Ihr habt 80 Minuten gut gespielt, aber am Ende steht wieder eine deutliche Niederlage. Wie groß ist der Frust?

Antwort: Der Frust ist riesig, vor allem wenn man wieder zu null verliert. Aber ich versuche, das Positive zu sehen. Auf dem Platz hatte man das Gefühl, dass heute etwas möglich war, und das ist wichtig.

Frage: Wie sehr hast du dich gefreut, dich nach deiner Verletzung von Beginn an beweisen zu können?

Antwort: Riesig. Nach einer Verletzung arbeitet man hart, um das Selbstvertrauen zurückzubekommen. Es tut gut, wieder von Anfang an zu spielen. Darauf kann man aufbauen.

Frage: Ist es eine Frage der Qualität, dass Düsseldorf in der Schlussphase nachlegt?

Antwort: Ja, sicherlich. Die bringen von der Bank Hochkaräter, die dann auch die Tore machen. Natürlich haben sie eine hohe individuelle Klasse. Aber ich muss trotzdem sagen, dass man in der ersten Halbzeit und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht gesehen hat, dass es der Erste gegen den Letzten ist. So groß war der Unterschied für mich nicht. Düsseldorf hat einfach das nötige Selbstvertrauen und die Abgeklärtheit in solchen Phasen, und das macht letztendlich den Unterschied.

Mitarbeit: Herr K.

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