Der Blick auf den Gegner
Wir treffen dieses Mal wieder auf einen Gegner, der dazustehen scheint, wo er laut Statistiken hingehört. In der Gesamtübersicht liegt Kiel im Ligavergleich auf Platz 5. Wiederfinden wird man sie auf Tabellenplatz 8. Passt alles gut zusammen, wie es scheint. Die Mannschaft von Marcel Rapp hält sich also saisonübergreifend auf ungefähr denselben Tabellenplätzen. Was da wohl noch möglich ist? Aber Spaß beiseite, man kann neidlos anerkennen, dass Kiel in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet hatte. In der Saison 2020/21 schaffte man es immerhin in die Aufstiegsrelegation! Damals hieß der Trainer zwar noch Ole Werner, aber wie bereits erwähnt scheint Marcel Rapp ebenfalls einen stabilen Job zu machen.
„Die Entscheidung war laut Rapp keine gegen Dähne, sondern eine für Schreiber“, schrieb der Kicker. Wie auch beim Jahn gab es im Tor der Mannschaft aus Schleswig-Holstein eine Wachablösung. Anstelle von Thomas Dähne (3 weiße Westen) startet nun Tim Schreiber (1 weiße Weste). Schreiber verletzte sich jedoch böse beim Spiel gegen den SV Sandhausen. An dieser Stelle wünschen wir gute Besserung, Tim! Ob er zum Einsatz kommt, ist mehr als fraglich. Laut den Statistiken schaut es ähnlich aus wie bei uns und man kann den Wechsel nur bedingt nachvollziehen. Jedoch wird am Sonntag der dritte Torhüter auf uns warten: Robin Himmelmann. Er ist ein erfahrener Zweitligakeeper, aber unbezwingbar ist er trotzdem nicht, aber unsere Offensive ist auch mehr eine Wasserpistole als eine scharfe Waffe.
Unsere (vermutliche) Doppelspitze wird auf eine Dreierkette mit Fußballern im besten Alter treffen. Der defensive Mittelfeldspieler Marvin Schulz ist von den Werten her der beste Spieler im Defensivverbund. Laut Rating wäre es Simon Lorenz (linker Verteidiger) mit einem Rating von 6,78 gefolgt von Hauke Wahl (rechter Verteidiger) mit 6,69. In Anbetracht unserer teilweise schwachen Außen liest es nicht so, als dürfte man große Hoffnung haben. Jedoch bleibt laut Informationen festzuhalten, dass Kiel starke Schwächen bei der Verteidigung gegen den Ball hat und auch schwach bei Attacken über den Flügel sein soll. Es dürfte am Ende spannend sein, wer sich durchsetzt, die individuelle Klasse ist bei uns vorhanden, doch sie wird eben nicht abgerufen.
Das Mittelfeld ist eben mit jungen und soliden Spielern wie z. B. Philipp Sander (6,49), Timo Becker (6,73) und dem erfahrenen Fin Bartels (6,51). Da es laut „whoscored“ zum Spielstil von Kiel zählt, in der eigenen Hälfte aufzubauen, kurze Pässe zu spielen und auf Ballbesitz zu achten, sollten die vorangegangenen Spieler sich gut dafür eignen. Sander & Becker haben eine Passquote von ca. 80 % und spielen im Schnitt beide ca. 35 Pässe pro Spiel. Bene Gimber & Sarpreet Singh z. B. spielen ca. 32 bzw. 19 Pässe pro Spiel und haben eine Passquote von ca. 67 %. Wobei ein Becker bei mehr Einsätzen fast gleich viele Assists (2) wie ein Singh (1) hat.
Unsere Defensive bekommt mit Steven Skrzybski (7,05) und Fabian Reese (7,20) dieses Mal wieder ernsthafte Probleme von der gegnerischen Offensive. Skrybski ist auf Platz 5 der Torjägerliste mit 10 Buden. Reese hingehen hat „nur“ 7 Tore geschossen und ist mit einigen anderen zusammen „nur“ auf Platz 15. Auf Jonas Urbig und seine Kameraden kommt also eine schwere Aufgabe zu.
Der Blick auf den Jahn
Es war wieder ein enttäuschendes Wochenende für die Mannschaft von Mersad Selimbegovic. Die Jahnelf war kurz vor einem Achtungserfolg und wurde dann wieder von eigenen Fehlern in Schwierigkeiten gebracht und musste sich nach einem Foulelfmeter eine Niederlage gegen die Fortuna aus Düsseldorf hinnehmen. Maxi Thalhammer durfte aufgrund einer Gelbsperre vorherige Woche nicht mitwirken und ist laut Selimbegovic aufgrund einer Erkältung auch in Kiel fraglich. Oscar Schönfeldner kommt weiterhin aufgrund seiner Knieverletzung nicht infrage.
Blendi Idrizi durfte gegen F95 anstatt Thalhammer auflaufen und konnte eine solide Leistung abliefern, weswegen er auch gegen Holstein in der Startaufstellung stehen könnte. „Die Leistung von Idrizi war nicht schlecht, aber sie war nicht so, als müsste er nochmal und nochmal spielen, das weiß er auch selbst“, erklärte Selimbegovic zu dieser Thematik. Dazu gibt es wohl auch die Möglichkeit, dass beide auflaufen könnten.
Man dürfe laut Mersad in der aktuellen Situation außerdem „nicht in Gedanken verfallen, was du verhindern kannst, sondern musst immer daran denken, was du erreichen kannst“ und das kommende Spiel sei „eine neue Chance etwas zu erreichen, nämlich zu punkten“.
Der Druck bleibt enorm. Ein Erfolgserlebnis gegen ein schwierig zu bespielendes Kiel wäre ein „Gamechanger“ im Abstiegskampf und könnte eine Trendwende einleiten.
Wir waren schon von der Welle gefallen und standen kurz vorm Ertrinken, aber nun könnten wir bald wieder Luft schnappen – die letzten Wochen geben Mut. Dafür müssen wir aber gemeinsam weiterhin alle zusammenstehen, denn nur als Einheit kann Jahn Regensburg in dieser Liga bestehen und nur als großes Ganzes werden wir aus dieser Lage entkommen.
Auf geht’s Rengschburg! Kämpfen und siegen!
Thomas Süß, Maximilian Aichinger