One last Dance

Die Sonne lacht über Regensburg. Alles ist angerichtet für den letzten Spieltag der 2. Bundesliga und niemand geringeres als Jahn Regensburg kann diesen entscheiden. Und das, obwohl man schon als Absteiger feststeht. Die Hoffnung ist da, sich zumindest mit Anstand zu verabschieden.

Wenige Stunden später zieht schon wieder ein Gewitter über Regensburg auf: wieso? Weil der 1. FC Heidenheim in der 99. Minute die Partie dreht und somit in die Bundesliga aufsteigt. Ein etwas anderer Nachbericht. (Foto: Gatzka)

Ein Sinnbild der Saison

Es war 17:35 Uhr als Tim Kleindienst die Jahnfans verstummen ließ. Gleichzeitig startete eine unerschütterliche Party im Norden des Jahnstadions. „Ich habe es kommen sehen“, sagt später ein Jahnfan zu mir, natürlich haben wir es kommen sehen, gefühlt kam es mit Ansage.

Derweil hatte es so gut ausgesehen: Prince Owusu schießt erst in Minute 51 das 1:0 und 5 Minuten später erhöht er auf 2:0. Erste Nachrichten aus Hamburg kamen auf meinem Handy an: „Danke Jungs!“, wird mir geschrieben. Fast als wäre der Abpfiff schon ertönt. Dann, wenige Augenblicke später, fällt der Anschlusstreffer für Heidenheim. Man spürte, wie groß die Euphorie auf den Rängen und auf dem Platz wird. Erste Erinnerungen an das Hinspiel kamen hoch, wo man vielleicht den entscheidenden mentalen Knacks beim 4:5 erlitten hat. Und auch ich begann mit meinen Gedankenspielen: Was, wenn ein hoher Ball in den Strafraum kommt? Was, wenn sie mal wieder zu viele Räume offen lassen? Die Leichtigkeit der ersten 50 Minuten war verschwunden, vielleicht weil man einmal mehr nicht mit dem Druck umgehen konnte, schließlich hatte man plötzlich wieder etwas zu verlieren.

Und dann wurde der FCH immer stärker, immer lauter, während sich beim Jahn blanke Panik breitmachte: Kerzen im Sechzehner, Fehlpässe und verlorene Laufduelle. Das Ergebnis all dieser Unzulänglichkeiten ist, dass in der 93. Minute durch Chaos im Strafraum verursachter Elfmeter den Ausgleich beschert. Als dann Niklas Beste von links flanken kann und Kleindienst, der von einer schlechten Strafraumbesetzung profitiert, zum 2:3 einschob, erlebte der SSV Jahn ein gehöriges Déjà-vu. Wie einfach es die Jahnelf trotz guter Leistungen dem Gegner am Ende machte, erinnert nicht nur an das Hinspiel, sondern auch an zig andere Partien in dieser Saison. „Was uns die ganze Saison ausgezeichnet hat, war die Defensivarbeit, das reicht einfach nicht. Die ist wirklich nicht gut genug“, sagt Prince Owusiu später über das bittere Ende.

Am Ende bleibt eine kämpferische Leistung des Jahns wieder unbelohnt, weil man erneut vom Gegner in einer wichtigen Phase überrannt wurde. Später machte sich die Mannschaft zur Hans-Jakob-Tribüne auf, sie wird von Applaus begrüßt. In den Gesichtern sieht man entweder Trauer oder Erleichterung. Die Stimmung war die ganze Partie über exzellent, insbesondere S2 zeigte sich von seiner besten Seite, man verabschiedete sich mit Würde. Ein Sieg und eine Revanche wären Balsam für die Jahn-Seele gewesen, aber so tut es noch einmal gehörig weh.

Erfolg mit Ansage

Am Ende herrscht Partystimmung bei den Gästen und Enttäuschung bei der Jahnelf. Heidenheim belohnt sich für jahrelange Konstanz und gute Arbeit. Die Mannschaft um Frank Schmidt bildet eine Einheit, seit Jahren ist die Basis dieselbe und man überzeugt durch Ausgeglichenheit sowie Kompaktheit. Auch gegen den Jahn bewahrte man über weite Strecken Stabilität, auch wenn man kurzzeitig 0:2 hinten lag, verlor man nie den Glauben an den Sieg. Im Team gibt es so gut wie nie Unruhen und jeder weiß im Gefüge, welchen Platz er einnehmen muss. Schmidt weiß, wie er seine Spieler anpacken muss und wie er eine Mannschaft formt. Es kommt nicht von ungefähr, dass Spieler wie Thomalla, Föhrenbach oder Schöppner Woche für Woche an ihre Leistungsgrenze gehen.

Mit Tim Kleindienst hat man dazu einen Stürmer im Kader, der gefühlt jeden Ball in der Box verwerten kann. Kleindienst ist auch als Wandspieler sehr gut geeignet, so ist er sehr robust in Luftzweikämpfen und beherrscht gute Übersicht. Nach einem Abschlag soll er somit Beste oder Pick beliefern, welche daraufhin den Lauf in die Tiefe starten. Der Stürmer beweist auch ein Positionsspiel, welches ihn auf ein anderes Level hebt. Er weiß so gut wie in jeder Situation, welchen Schritt er machen muss und wo der Ball als Nächstes hingeht. Lange Zeit wurde er als zu „traditioneller Stürmer“ angesehen, da er in der Vergangenheit oft Probleme im Passspiel und in der Chancenerarbeitung hatte. In Heidenheim konnten sie dieses Problem lösen, auch taktisch setzten sie mit Thomalla-Schöppner-Maloney Spieler hinter ihn, die den Lauf aus dem Schatten machen und er somit meist den gleichen Ball spielen muss. Schon lange hat er bewiesen, dass er Tore schießen kann, aber nun hat er auch den Schritt zum modernen Stürmer geschafft, was ihm bestimmt neue Türen öffnet.

Am Ende führte die Konstanz auf dem Trainerposten zum Erfolg. Frank Schmidt ist ein Synonym für den 1. FC Heidenheim, er ist mehr oder weniger der Verein. Auch in anderen Ebenen sind wichtige Personen länger im Verein, so ist der Geschäftsführer seit 1994 im Verein und der Chefscout seit 2014. Und diese Erfolge fördern die Entwicklung dieser Personen und prägen sie, wieso sollten sie dann wechseln? Natürlich gehört Heidenheim in die Bundesliga, auch wenn es vielen nicht passt. Wer jahrelang eine solche Arbeit liefert, der erntet irgendwann die Früchte, die man gesät hat. Man traf gefühlt immer die richtigen Entscheidungen und hatte auch in der Kaderplanung ein glückliches Händchen, dann kommt der Erfolg von alleine.

Scouting bleibt für Vereine wie Heidenheim oder dem Jahn der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du in diesem Bereich investierst, dann kannst du Fehler bei der Kaderplanung minimieren. Beim FCH ist das Geschehen und man entwickelte eine Strategie, die den Weg in die Bundesliga prägte. So verpflichtete man meist Spieler, die sich erst als Rotationsspieler etablieren sollen, damit sie sich später in Ruhe in die Stammelf entwickeln können. Auch Themen wie Spielintelligenz und Mentalität werden mit Sorgfalt behandelt, damit es wirklich zu 100 % passt. Es wird spannend zu beobachten sein, wie man in der Bundesliga wirtschaftet, aber eine Sache ist sicher, man wird bestimmt nicht von seinen Prinzipien abrücken.

Auch das ruhige Umfeld hat zum Aufstieg des Fußballclubs beigetragen. In den schweren Zeiten, die es durchaus gab, entfachte kein Feuer und es wurde am Trainer sowie an den Idealen festgehalten. „Ein Trainer ist immer Teil der Lösung“, so lautet die Überzeugung, auch vieler Anhänger. Am Platz besteht, wie ich bereits beschrieben habe, eine Einheit, aber auch neben dem Platz wirkt alles intakt. Das Zusammenspiel zwischen Medien und Verein funktioniert nahezu einwandfrei und nur in seltensten Fällen kommen Informationen aus dem Verein. Auch bei einem Abstieg wird man diese Sachen beibehalten, schließlich hat man vor wenigen Jahren noch ganz andere Gegner als Bayern oder Dortmund erlebt.

So steigt unser Dauer-Gegner also in die Bundesliga auf. Hut ab! Als Frank Schmidt sein Statement in der PK beendet, folgt Applaus. Verdient. Natürlich hätte ich lieber den HSV wieder in Liga 1 erleben wollen, aber als ich gesehen habe, wie Schmidt und seine Mannschaft feierten, dann ging mir auch gewissermaßen das Herz auf. Vereine wie Union und Augsburg zeigen, dass man sich auch mit wenig Mitteln im Oberhaus festbeißen kann, so wird es auch beim FCH sein.

Rot-Weiße Fußballwelt – viel mehr Wert als Geld!

Es stand schon eine Weile fest, aber nun steht es auf dem Papier: Der Jahn steigt nach 6 Jahren wieder in die 3. Liga ab. Und natürlich bleiben wir für viele nur ein kleiner Verein, aber der Jahn muss keine Marke sein, damit er ein Mythos ist. Dieser bleibt, egal in welcher Liga. Der Jahnsinn macht vielleicht mal Pause, aber er ist und war nie weg, und wenn er am Platz nicht sichtbar ist, dann brennt wenigstens die Hans-Jakob.

Vielleicht tut der Abstieg gewissermaßen auch dem Umfeld gut, damit sich langsam wieder Normalität einstellt. Die Jahre in der 2. Bundesliga haben uns verwöhnt, vielleicht sind wir teilweise schon abgehoben. Kurz mal Luftholen muss das Motto sein, kurz mal Anlauf zum Neustart nehmen. Wir sind in dem Jahr vom Abstieg von unseren Idealen abgerückt, es entstand Chaos hinter und auf dem Fußballfeld. Kontaktverbot des Sportdirektors, Entlassung von Selimbegovic, Rauswurf von Werner – all das ist nur ein Auszug der letzten Monate. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn exorbitant viele Informationen an die Presse gelangen, gerade weil man das unter Keller eigentlich abgewöhnt hat. In der 3. Liga entsteht allerdings auch eine Chance, dass sich Joe Enochs beweist und dass Achim Beierlorzer auch als Sportdirektor geeignet ist. Im Zusammenspiel werden sie den Kader für die nächste Saison planen, damit auch die Weichen für die kurzfristige Zukunft setzen.

Am Turm erklärte ein langjähriger Fan vor dem Spiel: „Es ist geil, trotz des Abstiegs!“, und so ist es auch, wer hätte sich das vor 7 Jahren erträumt, dass wir uns so in dieser Liga etablieren. 3. Liga wird aber auch geil – keine Frage. An Spannung mangelt es auf keinem Fall, gefühlt jede Woche gibt es Überraschungen und unten wie oben stehen Teams, die niemand vorher dort erwartet hätte. Dazu werden es geile Auswärtsfahrten nach München, Mannheim und, und, und. Es mangelt weder an Tradition, noch an Spannung, also genau das richtige für den Jahn!

Ach, einen Wettbewerb hätte ich fast vergessen: den Toto-Pokal. Dieser könnte wichtig werden, sollte die Jahnelf wie erwartet nicht auf Platz 4 oder höher stehen, da man sich dann nicht für den DFB-Pokal qualifizieren würde. Und natürlich ist es rein finanziell schon eine schöne Sache, wenn wir auch dort teilnehmen könnten. Dann müssen wir halt wieder nach Aiglsbach, Dinkelsbühl oder Gerbrunn, damit wir später gegen Gladbach, Hertha oder die Bayern spielen dürfen. Es ist schon attraktiv, wenn man den kleinsten Dörfern – wo es mehr Kühe als Fußbälle gibt – den Jahnsinn einhauchen kann. Und natürlich werden wir verlieren, aber das ist doch der Charme dieses Wettbewerbs.

Am Ende werden und müssen wir als Jahnfamilie wieder zusammenwachsen. Die 2. Liga hat uns gewissermaßen gespaltet, aber nun müssen wir wieder eine Familie sein und nicht zwei Lager, die einander bekämpfen. Einige „Fans“ werden sich jetzt sowieso vom Verein distanzieren, da sie nur für die 2. Bundesliga im Stadion waren und nicht für den Jahn. Um diese Leute ist es nicht schade. Vielleicht sollten wir in den Diskussionen rücksichtsvoller werden, schließlich will der größte Teil das beste für den Verein. Pure Vernunft wird nie siegen, aber purer Hass darf nie siegen. Wir müssen dankbar sein, für diese Zeit, aber man muss dennoch die Schlüsse daraus ziehen, aber eben ohne die Geschäftsstelle niederzubrennen.

Jetzt stehen wir also auf dem 17. Tabellenplatz. Das tut weh, obwohl es schon länger klar wurde. Als Heidenheim jubelte, kamen mir Tränen in die Augen. Der Gedanke, es wäre zu verhindern gewesen, macht es nicht besser. Wir werden nicht direkt zurückkehren. Der Verein war auf den Abstieg vorbereitet, aber mit vielen Abgängen klafft ein riesiges Loch auf, welches am besten gestern gestopft werden, hätte müssen. „Beierlorzer wirds schon richten“, so lautet bei einigen die Devise. Schauen wir mal.

Was eine geile Zeit!

Im Nachhinein denke man sich immer, wieso habe ich es nicht mehr genossen. Wie oft haben wir geflucht, gehofft und gebangt? Irgendwie sind es dann Sekunden, die sich einprägen, wenn der Ball im Netz zappelt und die gesamte Tribüne explodiert. Wenn der Vorsänger das erste Lied anstimmt. Und, und, und. Wir haben unglaubliche, fast schon epische, Partien erlebt. Am besten in Erinnerung bleibt uns allen wohl das 4:5 in Heidenheim. Nicht wenige haben danach geweint, und auch im Kader konnten sich einige nach diesem Spiel nie wieder richtig präsentieren. Und dennoch bleibt dieses Spiel schön in Erinnerung, schließlich war es einer der besten Partien, die die 2. Bundesliga jemals gesehen hat.

Aber wir konnten in diesen 6 Jahren auch einige Male Fußballdeutschland überraschen. Unvergessen bleibt das 5:0 in Hamburg, wer hätte das gedacht? Sargis Adamyan erlebte an diesem Tag seinen Durchbruch und wir zeigten Deutschland, was der Jahnsinn ist. Jahn Regensburg schlägst du nicht durch Arroganz, auch nicht als HSV. Tolle Bilder entstanden an diesem Tag. Die Mannschaft vor der Kurve, niemand kann es so recht glauben. Wohl selten erlebte der Volkspark eine solche Mannschaft. Die Krönung folgte aber schon knapp ein Jahr zuvor. „Adamyan, Tooooooorrrrrr“, so endete eine Partie, die den Jahnsinn schuf. Nach 15 Minuten stand es 0:3, eine „Ach du scheiße”-Situation entstand. Aber noch vor der Halbzeit schaffte man durch Nietfeld und Grüttner den Anschluss, dann lag es schon in der Luft. Was dann folgte, bleibt bis heute unglaublich. Erst schoss Knoll per Elfmeter den Ausgleich und dann in der 93. Minute flog der Ball in den Sechzehner, wo Sargis Adamyan irgendwie Raphael Wolph überwinden konnte. Ekstase. Jubel, überall. Das Unmögliche geschafft. Durch diese Partien haben wir uns in viele Gedächtnisse eingebrannt, haben uns einen Namen gemacht.

Diese Momente werden von Leuten möglich gemacht, die man nicht tagtäglich vor der Kamera sitzen. Leute, die am Kaulbachweg oder in der Geschäftsstelle immer alles für den Jahn geben. Leute, die den Verein zu dem gemacht haben, was er heute ist. Auch dort haben wir uns entwickelt, haben viele positive Personalentscheidungen getroffen und dadurch eine gesunde Basis geschaffen. Ohne diese Basis würde es gerade bei diesem Abstieg nicht gut aussehen, aber nun kann man gesichert, fast schon guten Gewissens, in Liga 3 blicken.

Auch ein Dankeschön an die Ultras Regensburg, die bei jedem Spiel ihre Leidenschaft auf sämtliche Leute übertragen können und somit oft ein Stimmungsfeuerwerk ermöglichen. Dazu immer mit wichtigen Botschaften an Spielen zu sportpolitischen Ereignissen wie diese unsägliche WM oder den Investoreneinstieg der DFL. Diese Themen betreffen uns alle, egal ob Normalo, Ultra oder Journalist und dann ist es wichtig, wenn eine solche Gruppe vorangeht. Wir alle sind eine Familie, anders als bei vielen anderen Vereinen, wird auch dieses Gefühl seitens der UR vermittelt.

Dazu ganz viel Liebe an den Turmfunk, die immer am Mikro Vollgas geben und Fans in das Geschehen aufnehmen, die es sonst nicht verfolgen könnten. Speziell Robert Fischer opfert wie kaum ein anderer so viel Zeit und Nerven in den Verein und seine Projekte. Auch an das gesamte Team von 1889fm, die uns, egal in welcher Lage, immer informierten.

Ganz viel Dankbarkeit gebührt ebenfalls Mersad Selimbegovic, der den Verein nach 17 Jahren verlassen musste. Über den Sinn dieser Entlassung kann man sich streiten, aber der Umgang mit einer Legende war von vielen Seiten aus falsch. Und genau diese Leute hatten es später nicht einmal im Kreuz, dass man sauber Servus sagt. Wer sich immer so aufopferungsvoll für den Verein zeigt, der hat dazu einen ganz anderen Abschied als eine Durchsage oder einen Social Media-Post verdient. Kein Trainer ist größer als der Verein, aber dennoch gehört zu Bodenständigkeit auch, dass man sich ehrlich verabschiedet. Selimbegovic hat uns in dieser Zeit sehr geprägt, insbesondere unter Beierlorzer übernahm er viele Tätigkeiten im Trainerteam, demnach war der Schritt an die Spitze nur eine logische Schlussfolgerung. Vielleicht sehen wir ihn bald wieder an anderer Stelle, wer weiß…

Gegen Heidenheim mussten wir aber auch von einer ganz anderen Legende Abschied nehmen: Wastl Nachreiner. „Es waren turbulente 13 Jahre“, sagte er nach dem Spiel. So kann man es wohl sagen, schließlich erlebte er sehr viele Höhen und Tiefen. Wie er selber im Laufe des Gesprächs erklärte, hat sich der Verein in diesen Jahren sehr gut entwickelt. Angefangen unter Bedingungen, die eher nach Amateurfußball aussahen und beendet bei einem Verein, der eine moderne Geschäftsstelle und ein (fast) neues Stadion hat. Ein Profitor konnte er nie erzielen, aber er ist zufrieden mit dem, was er erreicht hat. Er kann auch stolz sein, auf jeden Zweikampf, jede Grätsche und jede Minute im Jahn-Dress. Egal was war, Wastl war immer da. Als Fan bleibt er uns auf alle Fälle erhalten, auch einen Wechsel in die Geschäftsstelle schloss er zumindest nicht aus. Er ist ein Spieler, der sich immer mit dem Verein identifizierte und egal was war, immer beim Jahn blieb. Solche Persönlichkeiten wünscht man sich und ich befürchte, dass uns nächste Saison somit eine Identifikationsfigur mehr flöten geht.

Der SSV Jahn prägte und wurde geprägt von Spielern wie Jann George, Oli Hein, Alex Meyer, Sargis Adamyan und vielen mehr. Sie waren und sind geniale Fußballer, es ist schon fast ein Privileg, dass wir diese Typen bestaunen durften. Diese Namen stehen für den SSV Jahn Regensburg wie sonst keine und sie werden immer in guter Erinnerung bleiben. Ein paar blieben in Regensburg, andere wagten den Schritt in die große weite Welt. Egal was kommt, sie bleiben immer in unseren Herzen.

Ohne Christian Keller wären wir aber auch nicht hier. Keller hatte zwar keinen einfachen Start, aber er entwickelte sich, passte sich dem Verein an und führte ihn bis in die 2. Bundesliga. Es ist schon fast ein Wunder, dass er erst vor einem Jahr nach Köln ging. Aber er stand eben auch immer für die Werte, die er den Fans vermittelte. Genau solche Personen fehlten vielleicht die letzten Monate. Er ist wohl der fleißigste Mensch der Welt, natürlich kann niemand in seine Fußstapfen treten. Im Nachhinein kann man auch dankbar sein, dass wir miterleben durften, wie er sich weiterentwickelte und aus seinen Fehlern lernte. Keller ohne Jahn oder Jahn ohne Keller, dann wäre die Geschichte wohl anders verlaufen.

Auch ein Dank an all die Leute, mit denen man immer tolle Gespräche am Turm oder in Discord führen kann und konnte. Mit euch war der Abstieg viel einfacher, schließlich ist geteiltes Leid, halbes Leid. Der Aufstieg wird mit euch noch viel geiler, diese Party wird legendär.

Was bleibt ist die Hoffnung

Wir werden wieder kommen, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann wird es wieder klappen. Jahrelange gute Arbeit wurde mit 6 Jahren in Liga 2 belohnt, nun kehren wir wieder heim in die 3. Liga. Ein Fan lebt immer von Hoffnung, manchmal auch von Träumen. Es wäre doch langweilig, wenn immer alles nach Plan verlaufen würde. Natürlich wird der Unterschied zwischen groß und klein im Fußball immer größer, natürlich sind wir ein kleines Licht, aber wieso sollten wir genau nach dieser geilen Zeit in ein Loch fallen? Wir werden uns nächstes Jahr erst zurechtfinden müssen, aber vielleicht können wir auch den Blick nach oben wagen, Hauptsache es bleibt eine ruhige Saison. Gelingt es uns, dass wir wieder den Jahnsinn entfachen, stehen die Chancen gut, dass wir wieder nur von Leidenschaft strotzen. Wir, die Fans, müssen stärker sein wie noch nie, wir müssen zusammenrücken wie noch nie, gemeinsam alles für Weiß-Rot geben, komme was wolle!

Danke für die Unterstützung

Am Ende muss ich mich bei euch für euren Support bedanken, was eine Entwicklung. Wir bleiben dabei, wir werden weiterhin kostenlos, neutral und jahnsinnig bleiben. Bei Fragen, Feedback oder wenn ihr einfach mal Servus sagen wollt, dann könnt ihr euch gerne unter derjahnblog@outlook.de melden. Danke!

Avanti Ratisbona!

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