Mit der roten Laterne gegen die roten Teufel

Hinter dem SSV liegt ein harter Spieltag und nun kommen gerade auch noch die Teufel ins Haus. Wir blicken voraus. (Foto: Köglmeier)

Am Samstag, den 28.09.2024, trifft der SSV Jahn Regensburg auf der ehemaligen Papstwiese auf die Teufel aus Kaiserslautern. Die Rheinland-Pfälzer sorgen nicht nur für ein interessantes sprachliches Bild, sondern auch für eine sehr interessante, sportliche Herausforderung.Letztes Jahr war man lange tief im Abstiegskampf dabei. DDieses Jahr? Bisher sehr ausgeglichen: 2 Siege, Unentschieden und Niederlagen stehen zu Buche.. DDoch gegen den HSV war mehr drin als ein Unentschieden, und darüber werden sich die Mannen von Neutrainer Markus Anfang sehr ärgern.Mit diesem Ärger im Bauch werden die Teamkollegen der Ex-Jahnspieler Jan Elvedi, Aaron Opoku und Erik Wekesser versuchen, den Jahn nicht auf die Füße kommen zu lassen.

Welcher Spieler es dem Jahn dabei nicht leicht machen wird und was sonst so los ist beim 1. FCK lest ihr nun bei uns.

Was auf dem Betze so passiert ist

Beim FCK ging zu Beginn der Saison ein munteres Wechselspiel los. Einige Spieler verließen den Verein, und einige kamen auch dazu. Dabei konnte man sich neben dem Ex-Regensburger Erik Wekesser auch den Torschützenkönig der 3. Liga, Jannik Mause, sichern. Auch wurden einige Talente aus der Jugend in den Profikader befördert.

Die wohl größte Änderung betraf aber den Trainerstuhl. Nachdem in der letzten Saison Dimitrios Grammozis gehen musste, übernahm bis zum Ende der Saison Friedhelm Funkel, eine Koryphäe als Trainer. Unter Funkel schafften die roten Teufel Einzigartiges: Sie erreichten als Zweitligist das DFB-Pokal-Finale gegen Bayer 04 Leverkusen. Die Reise dorthin war durchaus abenteuerlich, traf man doch immerhin auf den Rivalen aus Saarbrücken. Die Verantwortlichen des FCK entschieden sich dennoch, nicht mit Friedhelm Funkel weiterzumachen, und präsentierten stattdessen einen alten Bekannten auf der Trainerbank: Markus Anfang.

Ihm gelang also der Aufstieg – nur nicht mit Dynamo Dresden. Unter Markus Anfang ist die Fritz-Walter-Elf bisher gemischt in diese Spielzeit gestartet. Zu Beginn gab es einen Sieg gegen den SSV Ulm und gegen Preußen Münster. Gegen die SpVgg Greuther Fürth schaffte man jedoch nur ein Unentschieden, und gegen Hertha BSC verlor man mit 3:4. Auch gegen Hannover 96 gab es keine Punkte für die Pfälzer. Am letzten Spieltag stibitzte der Hamburger HSV einen Punkt vom Betzenberg.

Der FCK ist ein Traditionsverein durch und durch. Und solche Vereine haben neben großem Epos vor allem oft eins zu bieten: viel Berichterstattung und damit einhergehende Unruhe und Erwartungen. Blättert man durch die News, so merkt man, dass nicht alle zufrieden sind.Trotz ausgeglichener Bilanz. Auch Markus Anfang muss sich Kritik stellen.

Doch sollten die Teufel nicht sich selbst an die Wand malen. Man konnte einer schlechteren Bilanz dank dem Unentschieden entgehen und blickt positiv nach vorne.

Es tut weh, aber es ist ein Prozess – Markus Anfang beim kicker

Das Spiel gegen den Hamburger SV

Während sich der SSV Jahn gegen Münster duellierte, traf Kaiserslautern zu Hause auf den Hamburger Sportverein. Dieses traditionsreiche Duell hatte von Beginn an einen klaren Favoriten: den HSV.

Und genau der HSV war es, welcher größtenteils das Spiel machte. Die Mannschaft aus dem Norden hatte mehr vom Spiel. In der 15. Minute dann eine erste Flanke von Kaiserslautern, welche zur Ecke geklärt wurde. Diese brachte jedoch nichts ein. Dennoch nahm man den FCK nun deutlich mehr im Spiel wahr, auch wenn der HSV weiterhin mehr vom Spiel hatte. Das Spiel wurde nun auch hitziger, es kam zu einer Rudelbildung vor den Trainerbänken. Es gab nun auch öfter Fouls, so auch von Elfadli, welcher einen Freistoß für den FCK verursachte. Und gerade jener Freistoß sorgte für das erste Tor des Abends. Von Ritter getreten, rutschte der Freistoß zu Wekesser durch, welcher erneut flankte. Wie wir wissen, sind Eriks Flanken nicht die schlechtesten, sodass sich in der Mitte ein Abnehmer in Form von Ache fand. Dieser überwand bei seinem Versuch Matheo Raab und stellte somit das Ergebnis auf 1:0.

Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel, sodass es in die Kabine ging. Ohne Wechsel kamen die Mannschaften auch wieder aus dieser zurück. In den ersten Minuten war der FCK die aktivere Mannschaft. Dies führte in der 50. Minute zum 2:0. Tachie läuft ins Zentrum ein, um einen Ball von Opoku anzunehmen. Er trifft den Ball perfekt und versenkt ihn in der rechten Ecke. Der HSV hatte an diesem Treffer schwer zu kauen und verlor seine Überlegenheit.

Es brauchte ein Standardtor, um den HSV wieder etwas in die Spur zurückzubringen. Und hierfür haben sie mit Robert Glatzel die perfekte Waffe. Nach einem Eckball von Muheim steht Glatzel richtig und köpft humorlos zum Anschlusstreffer ein. Diesen Moment wollte Trainer Steffen Baumgart nutzen und wechselte dreifach, um weiteren Schwung zu entfachen. Doch der FCK ließ sich nicht einfach die Butter vom Brot stehlen und erzielte in Form von Ache fast das 3:1 in der 64. Minute. Knapp daneben ist aber leider auch vorbei.

Die Hamburger kämpften sich aber langsam ins Spiel zurück. So konnte Dompé in der 72. Minute gut seinen Mitspieler Karabec in Szene setzen, welcher aber am Torhüter der Lauterer scheiterte. Das Spiel verflachte danach etwas, aber immer wieder wurde Hamburg gefährlich. Kaiserslauterns Abwehr hatte sehr viel zu tun.

Am Ende wurde es dann noch bitter für den FCK: In der 90.+5 stellte Selke die Anzeigetafel auf 2:2. Eine Hereingabe von Karabec köpfte er im Flug ins linke untere Eck. Somit gab der FCK am Ende noch 3 Punkte aus der Hand.


Ein schlechtes Timing für unsere Defensive – Ragnar Ache

Diese Woche blicken wir auf einen Stürmer, der definitiv ein wichtiger Schlüsselspieler für die Elf von Trainer Markus Anfang ist: Ragnar Ache.

Der 26-Jährige ist in seiner zweiten Saison bei den Roten Teufeln. Einige werden ihn bestimmt noch von Greuther Fürth oder Eintracht Frankfurt kennen. Der Spieler hat in seiner Karriere schon einiges erlebt und auch bei größeren Mannschaften Erfahrungen sammeln dürfen. Im Jahr 2023 schloss er sich dann der Fritz-Walter-Elf an und erzielte in seiner Debütsaison 16 Tore. Dieses Jahr ist er in der Torjägerliste auf Rang 2 mit bereits 4 Treffern. Seine Torgefährlichkeit wird unsere Defensive vor eine schwere Aufgabe stellen. Und das zu einem mehr als ungünstigen Zeitpunkt, würde ich behaupten.

Nicht unerwähnt lassen sollte man aber, dass ein Stürmer nur so performen kann, wie ihm auch das Team zuspielt. Daher verdient auch Aaron Opoku eine Erwähnung an dieser Stelle. Er schafft es, Spieler wie Ache in Szene zu setzen.

Jeder gute Spieler hat auch Schwächen. Das ist einfach so. Und dieses Mal wollen wir zu Beginn auf Schwächen des Spielers laut dem Datenportal Whoscored eingehen. Doch bevor wir das können müssen wir uns aber dem Spielstil des Spielers widmen um die Stärken und Schwächen besser einordnen zu können.
Laut diesem Medium weist Ragnar Ache diesen Spielstil auf: Er bevorzugt Dribbiling und Schlenzer, spielt gerne kurze Pässe und ist bei indirekten Standardsituationen gerne der Spieler welcher Gefahr ausstrahlt. Man könnte es also so zusammenfassen: Der Spieler lauert gerne, verströmt dabei gerne Gefahr und möchte durch Dribblings, Schlenzer und kurze Pässe schnell nach vorne und zum Torerfolg kommen.

Mit diesem Wissen widmen wir uns nun seinen Stärken und Schwächen und nutzen hierzu das Chart von FBref.

Laut Whoscored liegen die Schwächen des Spielers in der Wahrnehmung von Abseitssituationen, dem Halten des Balles und im Passspiel.
Gerade das schwache Passspiel spiegelt sich in den Werten (gelber Bereich) wider. Im Vergleich zu anderen Stürmern gehört Ache zu denen, die am wenigsten überhaupt im Passspiel beteiligt sind. Auch sind nur die Hälfte seiner Pässe erfolgreich, was ihn im Vergleich zu anderen Offensivkräften nicht gut dastehen lässt. Auch sein Raumgewinn und seine offensiven Zweikämpfe sehen nicht besonders aus. Doch stellt sich natürlich die Frage: Muss ein Stürmer wirklich gut im Passspiel sein? Ein Stürmer sollte ja in erster Linie den Abschluss suchen. Daher bleibt die Einordnung dieser Werte am Ende wohl eine persönliche Vorliebe. Ins Spiel eingebunden ist Ache mit vielen Ballberührungen trotzdem sehr gut.

Dass er eher ein reiner Stürmer ist, zeigen seine Defensivstatistiken (roter Bereich). Diese sind nicht sonderlich hoch, bis auf seine Anzahl an Blocks und Klärungsaktionen.

Wenn wir den Blick nun in die Offensive richten (grüner Bereich), dann sieht man, dass sich wieder die Frage eröffnet:

Muss ein Stürmer im Passspiel so eingebunden sein? Vorlagen sind anscheinend keine Stärke oder Sache, die Ache liegt. Dafür ist er bei den XG, den Schüssen und den Nicht-Elfmetertoren sehr stark und wohl einer der gefährlichsten Spieler der Liga zum aktuellen Zeitpunkt. Das alles geht mit seinen Stärken laut Whoscored konform: Luftkämpfe, Abschlüsse und Kopfballversuche. Die Stärken decken sich teilweise auch gut mit seinem Spielstil. Dadurch, dass sich Stärken und Vorlieben begünstigen, wird daraus eine gefährliche Waffe, die Ache zu einem guten Mittel vor dem Tor macht.

Was bedeutet das für unsere Defensive, die aktuell eine schwere Last auf ihren Schultern trägt? Eine große Lösung mag ich auch nicht parat haben, aber ein paar Ideen. Es könnte hilfreich sein, Ache nicht in Kopfballduelle oder allgemein zum Kopfball kommen zu lassen. Hierfür sollten gerade große Spieler wie Flo Ballas immer in seiner Nähe sein. Ache auch zum Passen zu zwingen, wo er ja fehleranfällig ist, könnte ein gutes Mittel sein, um ihn etwas einzudämmen. Doch das sind nur zwei Ideen. Das Trainerteam wird unter der Woche sicherlich einen Plan gegen den Spieler entwerfen.

Come back stronger – in doppelter Hinsicht

Das Spiel am Sonntag hat mich einiges an Nerven gekostet. Normalerweise rede ich viel und gerne. Doch selbst ich war sprachlos. Aber gut zu wissen ist ist, dass die Mannschaft es nicht ist.
Das es so, wie es nun lief, nicht weitergehen kann ist allen Akteueren durchaus bewusst. Wir müssen aus diesem Kreislauf ausbrechen und stärker zurückkommen. Dabei erwarte ich von jedem 1889% Einsatz. Wir haben es in der eigenen Hand das Ruder herumzureißen.

Schockiert bin ich immer noch als ich Oscar erneut auf der Trage gesehen habe. Es tat mir in der Seele weh das es ihn wieder getroffen hat. Doch wie viele Jahnfans möchte ich auch das er weiß: Wir stehen zu dir! Komm stärker wieder Oscar, wir stehen dir bei! Du wirst uns auf dem Platz fehlen.